Meine Frau und ich sind davon überzeugt, dass eine Beziehung dann gut läuft, wenn man sie als Arbeit auffasst, als Beziehungsarbeit. Freunde von uns sehen das ganz anders. Was meinen Sie dazu?
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Ich finde die Partnersuche im Internet zum Verzweifeln. Entweder sind die Profile der Männer kaum ausgefüllt oder man bekommt Zuschriften, wo es überhaupt nicht passt und mein Bauchgefühl rebelliert – nur Schlaftabletten. Kein Kontakt aus dem auch mal ein Treffen hervorgeht. Da ist man manchmal ganz schön enttäuscht und zweifelt dann wieder an sich.
Eine Silvester-Geschichte von CHRISTIAN THIEL
Die Silvesterraketen schossen laut jaulend in den Himmel. Meine Freunde prosteten sich zu und lagen sich in den Armen. Das nächste Jahr begann. Unten auf der Straße küssten sich die Paare. Ich aber war wieder einmal allein, ohne Partnerin. Es war ein Gefühl des tiefsten Alleinseins. In diesem Moment wusste ich: Das wollte ich nicht noch einmal erleben. Beim nächsten Silvesterfest würde ich nicht alleine sein. Das nächste Jahr sollte nicht beginnen, wie alle die Jahre zuvor.
Vor knapp zwei Jahren verließ unsere Schwiegertochter ihre Familie. Sie möchte sich aber nicht scheiden lassen und wünscht ein „Offene Beziehung“, woran aber unser Sohn nicht interessiert ist. Sie hat sich dieses Jahr, wie schon im Vorjahr, wieder zu unserer Familienfeier zu Weihnachten angekündigt. Sie kam da zum traditionellen Mittagessen und war auch bei der „Bescherung“ dabei, nahm ihr Geschenk entgegen und verschwand danach sofort. Damit war auch unserer Familie das Fest verdorben.
Wir vermuten, dass sich das in diesem Jahr so wiederholt. Uns widerstrebt es, diese Person zu beschenken. Wir möchten aber auch keinen Streit. Wie sollten wir uns zu Weihnachten ihr gegenüber verhalten?
Bei der Frage nach einer Partnerliste scheiden sich die Geister.
Die einen sagen, mach Dir unbedingt eine Liste, damit Du weißt, was Dir wichtig ist. Die anderen wiederum sagen, mach Dir bloß keine Liste, das ist zu verkopft.
Was denn nun?
Irgendwie musst Du schließlich wählen und bestimmte Anforderungen hast Du ja auch?
Im Grunde war meine Ehe immer sehr glücklich. Doch nun ist mein Mann in Rente, und seither gibt es nur noch Probleme: Ständig mischt er sich in meine Angelegenheiten ein, will den Einkauf für mich machen oder die Kühltruhe umräumen. Und dann geht er immerzu davon aus, das wir alles gemeinsam machen, auch jetzt in der Vorweihnachtszeit, wenn ich einfach mal mit einer Freundin zusammen über einen Weihnachtsmarkt schlendern möchte. Ich halte das nicht mehr lange aus.
Was soll ich tun, wenn mein Partner materielle Anschaffungen nicht mit mir bespricht und auf rationale Argumente nicht hört? Wir leben in getrennten Haushalten, sind beide um die 30, jeder soll bitte selbst entscheiden, wofür er sein eigenes Geld ausgibt. Das ist klar. Trotzdem fände ich es schön, wenn man größere Anschaffungen auch mal gemeinsam bespricht und die Meinung des anderen einholt, so mache ich das bei ihm auch. Er hingegen hört sich Vorschläge meinerseits nicht mal ernsthaft an – auch, wenn sich im Nachhinein bereits mehrfach herausgestellt hat, dass ich absolut recht hatte. Wie soll das werden, sollte es irgendwann mal um die Anschaffung gemeinsamer Immobilien oder Ähnliches geht?
Keine neuen Menschen kennenzulernen ist bei der Partnersuche fatal.
Der eine gibt frustriert auf und versucht gar nicht erst einen Partner zu finden, der wirklich passt.
Für jemand anderen mag sich die Partnersuche wie ein Schlussverkauf anfühlen, so, dass die Latte immer niedriger gesetzt wird.
Ich hab da mal eine Frage: Männer kennenzulernen, die ich (34) interessant finde, fiel mir schon immer schwer. Zum einen habe ich das Gefühl, dass der „Typ Mann“, der mir gefällt und von dem ich glaube, dass er zu mir passt, an sich schon sehr selten ist und dann bin ich auch noch sehr groß (1,86). Wenn ich dann mal einen Mann interessant finde – sei es im echten Leben oder online (bin bei zwei Partnerbörsen angemeldet) – dann habe ich das Gefühl, ich müsse die „perfekte“ Mail abschicken.
Ich hatte einen Streit mit meinem Schwiegersohn. Der Streit im Frühjahr endete so, dass ich sein Haus verlassen habe und im Hotel übernachtete. Meine Tochter versuchte, diesen Streit zu schlichten (zumal es an ihrem 40. Geburtstag war). Allerdings merkte ich, dass sie wohl mehr die Ursache bei mir suchte. Mein Schwiegersohn war zu keinem klärenden Gespräch bereit (oder „fähig“ ). Meine Enkel haben den lauten Streit mitangehört.
Ich bin nun einfach nicht in der Lage, wieder auf meinen Schwiegersohn zuzugehen. Für mich hat das Ganze etwas mit Respekt vor dem Alter und mit Anstand zutun. Meine Tochter hat sich eindeutig zu ihrem Mann bekannt. Für mich als Mutter nicht unbedingt nachvollziehbar, zumal ich ihr immer geholfen habe, soweit es meine Zeit erlaubt hat. Wie kann oder sollte ich mich verhalten?


