Ich bin 26 Jahre alt und führe einen sehr aktiven/sportlichen Lebensstil, was mir wichtig ist und Spaß macht, was aber auch beruflich von mir gefordert wird. Das ist relevant, da ich in der Vergangenheit eine ziemliche Entwicklung hingelegt habe. Schwieriges Elternhaus, eher ziellos in meinen Teenie-Jahren und frühen 20ern, leider auch eine gewisse Alkoholproblematik in diesen Jahren – das alles konnte ich die letzten Jahre gut aufarbeiten auch mit Therapie, reflektieren, meine Passion finden und mich zum besseren/ausgeglicheneren Entwickeln. Darauf bin ich sehr stolz. Aber dementsprechend, ist mein „Lifestyle“ auch nichts Verhandelbares in einer Beziehung und gleichzeitig merke ich, dass meine Entwicklung auch ein gewisser Gradmesser ist an dem ich potentielle Partner messe.
Seit einigen Jahren bin ich mit einem ganz wunderbaren Mann (30) befreundet. Im Leben stehend, aufmerksam, pragmatisch, fürsorglich, humorvoll, reflektiert samt Freundeskreis aus ähnlich tollen Menschen mit dem Herz am rechten Fleck. Wir teilen ähnliche Werte, Ansichten, Interessen. Das Problem: Er ist adipös. So reflektiert er auch ist, das scheint sein blinder Fleck zu sein. Soweit ich es beurteilen kann, auch schon seit seiner Kindheit/Jugend. Meiner Ansicht nach gibt es einen Punkt wo ein paar (vollkommen normale) Kilo zu viel, in eine Erkrankung übergehen, die ernste gesundheitliche Schäden mit sich bringt. Abgesehen davon finde ich persönlich es einfach auch unattraktiv, aber das ist ja persönliche Präferenz.
Ich erwarte von meinem Partner nicht, das er die selbe Disziplin wie ich an den Tag legt oder Marathon läuft aber genauso wenig, wie ich mit einem Trinker oder Kettenraucher zusammen sein könnte, könnte ich mit jemandem zusammen sein der sein Essverhalten so wenig im Griff hat. Wie kann man so etwas ansprechen, wie spricht man jemanden auf sein Übergewicht an ohne dabei taktlos und verletzend zu sein?