Ich bin seit acht Monaten mit einem neuen Partner zusammen und merke immer mehr, dass er nicht wirklich zu mir passt. Gleichzeitig bin ich aber auch ambivalent und denke: Vielleicht wird es ja noch. Ich denke immer mehr über die Sache nach. Aber so viel ich auch nachdenke, ich komme zu keinem Schluss.

 

Ihre Frage lässt sich zum Glück sehr leicht beantworten. Das ist in dieser Kolumne ja nicht immer der Fall. Wenn sich nach acht Monten des Zusammenseins immer mehr Zweifel einstellen, ob der neue Partner auch der richtige für Sie ist, dann gibt es grundsätzlich zwei  Möglichkeiten. Die erste: Er passt wirklich nicht zu Ihnen. Aus dem Grund kommen Ihnen mit der Zeit immer mehr Zweifel. Die zweite Möglichkeit: Die Annäherung an diesen Mann löst Bindungsängste in Ihnen aus – deshalb schrecken Sie zurück.

Ich fange mal mit der zweiten Variante an. Bindungsängste sind sehr verbreitet. Wenn Sie zum Beispiel eine schwierige Kindheit hatten mit einem eher schwierigen Verhältnis zu den Eltern, dann kann es schon sein, dass ein liebevoller und verständnisvoller Partner Ängste in Ihnen auslöst. Er ist zwar genau der richtige Mann für Sie. Aber seine Art ist für Sie ungewohnt und die große Nähe, die zu ihm entsteht, macht Ihnen Angst. Für alle, die sich für Bindungsängste interessieren gibt es das tolle Buch „Jein“ von meiner Kollegin Stefanie Stahl. Wenn Bindungsängste bei Ihnen eine Rolle spielen, dann werden Sie das beim Lesen ganz schnell merken. Und damit haben Sie Ihre Antwort.

 

Grübeln hilft nicht

 

Kommen wir zur zweiten Variante. Sie ist eindeutig der wahrscheinlichere Fall. Bei jedem Beziehungsversuch – mehr ist es ja bei Ihnen noch nicht – kann es uns passieren, dass sich in den ersten zwölf Monaten herausstellt, dass der Andere nicht wirklich zu uns passt. Wir haben uns geirrt – leider. Gut möglich, dass das bei Ihnen so ist. Das ist ja auch nicht ungewöhnlich. Menschen tragen ja kein Etikett auf der Stirn, auf der steht, für wen sie sich als Partner eignen und für wen nicht. Wir müssen das ausprobieren. Und so eine Probe kann eben auch mit einem Irrtum enden.

Nun grübeln Sie offensichtlich seit einiger Zeit über die Frage, ob er der Richtige ist oder nicht. Davon würde ich Sie gerne abbringen, denn Grübeln ist völlig unergiebig. Es ist komplett vergeudete Zeit. Sie könnten einen heißen Kakao trinken, ein gutes Buch lesen (das von Stephanie Stahl zum Beispiel) oder mit einer netten Freundin reden – das alles vermehrt Ihr Lebensglück. Das Grübeln über die Frage, ob er der Richtige ist oder nicht, aber nicht.

Machen Sie es doch so: Sie denken über diese Frage (Trennung – ja oder nein) unter gar keinen Umständen mehr nach. Die Erfahrung lehrt nämlich, dass eine Entscheidung von dieser Tragweite nicht durch Nachdenken betroffen wird, sondern – im Schlaf. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Es ist unser Gefühlsleben, das in dieser Frage spricht, nicht der Verstand. Der menschliche Verstand kann keine Liebe hervorrufen und er kann in Liebesdingen auch keine gute Entscheidung treffen. Hier entscheidet das Gefühl.

Im Schlaf ist unser Gefühlsleben oft besonders aktiv. Und deshalb wachen Sie wahrscheinlich eines Morgens auf und wissen, was sie tun wollen und wie Sie es tun wollen. Und dann erst handeln Sie.

 

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21. Januar 2021

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