Sex ist mehr als Penetration und die Orgasmus-Absicht muss und sollte nicht an erster Stelle stehen. Stattdessen sind Nähe, Intimität und emotionale Stimulation wichtiger. Warum der Fokus beim Sex nicht auf Spielzeugen liegen sollte und das sogar kontraproduktiv sein kann, darüber sprechen Anna Peinelt und ich im heutigen Podcast.
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Hallo liebe Frau Peinelt, lieber Herr Thiel,
ich bin großer Fan eurer Podcasts und stimme euch fast immer zu, allerdings muss ich zu diesem Thema doch etwas sagen. Ich stimme euch zu, dass Zeit lassen bei der Sexualität, Zuneigung, Gespräche, Austausch das Wichtigste sind um guten Sex zu haben. Das ist für mich selbstverständlich. Nun ist es aber erwiesen, dass 80-90% der Frauen nur klitoral einen Orgasmus haben können, das ist doof, fände es selbst auch besser, wenn es anders wäre, aber es ist ein Fakt und erwiesen. Ich bin Mitte 50 und habe bis ich ca 30 war immer gedacht, dass der Orgasmus das ist, wenn ich während der Penetration die Atmung/Lust steigert und nach vielen Gesprächen mit anderen Frauen bestätigte sich meine Vermutung , dass scheinbar viele Frauen das Gleiche dachten und gar keinen „richtigen“ Orgasmus erlebt haben.
Geändert hat sich das als ich 6 Wochen mit einem Bandscheibenvorfall liegen musste, viel Zeit hatte und mich mit Sextoys beschäftigt habe. Ich bestellte mir auch einen vaginalen Stimulator und es hat mich aus den Socken gehauen, zum ersten Mal einen Orgasmus zu erleben.
Mir fehlte bei eurem Beitrag dazu, dass man auch hier Gespräche in eine andere Richtung führen sollte, nämlich dem Mann zu erklären, dass es nichts mit ihm und einer angeblichen „Unfähigkeit“ seinerseits zu tun hat, sondern einfach mit den physiologischen Gegebenheiten der Frau. Ich habe noch nie einen Mann erlebt, der sich in seiner Männlichkeit eingeschränkt gefühlt hat, (was eventuell ein Problem des hier besprochenen Mannes sein könnte), weil ich so etwas eingesetzt habe, sondern sie fanden es spannend, waren nach Gesprächen offen dafür, denn es ist den Männern denen ich begegnet bin, wichtiger, dass die Frau kommt, als an ihrer Männlichkeit (oder was immer es ist) zu zweifeln. Es ist doch für Beide erfüllend, wenn die Frau zum Orgasmus kommt, ich habe immer nur erlebt, dass sie sich freuen.
Mein Sex beinhaltet beides, das von euch Genannte (Hingabe, Gespräche, Zeit lassen, fallen lassen) und beziehe das Toy erst dann ein, wenn ich merke dass es auf diese Weise bei mir nicht zum Orgasmus kommt. Auch beziehe ich den Mann ein und er führt das Gerät und bringt mich somit zum Orgasmus und/oder wir kommen dadurch zusammen, das ist sehr erfüllend und die Männer finden es toll, wenn ich komme, da sie bemerkten, dass es anders ist als bei anderen Frauen. Es kann schließlich sehr belastend für Beide sein, wenn der Mann sich bemüht und es nicht klappt, da ich keine Frau bin, die einen Orgasmus vorspielt. Es ist wie es ist, die Natur hat es nunmal so eingerichtet, dass die Klitoris nicht in der Scheide sitzt und somit nur von außen stimuliert werden kann. Bei einigen Frauen reicht dann eben auch keine Berührung durch die Finger. Ich finde ein Mann kann darüber auch nicht urteilen. Ich finde es nicht gut, wenn den Frauen die erkämpfte Selbstfürsorge, Selbstbestimmung und Selbstliebe abgesprochen wird, so nach dem Motto…..du gibst dich nicht richtig hin, du kennst dich nicht genug oder ihr habt keine Verbindung zueinander. Nein, so einfach ist das nicht und es stimmt für mich zumindest nicht.
Bei euren Argumenten kam bei mir genau das zu kurz. Es kam bei mir an, dass der Frau abgesprochen wird, auch für sich zu sorgen, sie kenne sich zu wenig, denn sonst würde das schon. Nein, ich kenne mich sehr gut und ich bin froh, dass ich einen Weg gefunden habe um auch zu „kommen“. Das Sexleben kann gerade durch diese Toys bereichert werden, das hätte ich mir auch in eurem Beitrag gewünscht. LG Susann
Ich stimme zu, erlebe es ähnlich. Vielen Dank für den offenen Kommentar!
@Susan, welch ein großartiger Kommentar. Du sprichst mir aus der Seele!