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Beziehungskrise: Wann bleiben, wann gehen?

Was sind die häufigsten Gründe für die Beziehungskrise? Wann sollte man getrennte Wege gehen, wann kann Beziehungsarbeit helfen? Und wie kann man einen Neustart für die Beziehung wagen? Darüber sprechen in der neuen Folge „Die Sache mit der Liebe“ die Single- und Paarberater Anna Peinelt und Christian Thiel. Sie nehmen sich Mythen zur Trennung vor – und erklären, warum man die Beziehungskrise besser nicht mit den besten Freunden besprechen sollte.

Viel Spaß beim Hören!

 

 

11 Kommentare

  1. Maria Kärcher

    Hallo
    Der Podcast war wieder sehe lehrreich, vielen Dank dafür.
    Ich und mein Partner sind seit nunmehr 39 Jahren ein Paar.
    Wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen, standen auch in jungen Jahren kurz vor der Trennung. Es hat viele Jahre gedauert bis wir erkannt haben das Beziehung ständige Arbeit bedeutet. Wir führen heute nach so vielen Jahren eine wunderschöne, glückliche, erfühlte und besondere Beziehung. Jeder von uns hat gelernt nicht so schnell die Flinte ins Korn zu werfen sondern an sich zu arbeiten. Heute im Alter (59 + 60 Jahre) ernten wir die Früchte dieser Beziehungsarbeit. Der VW Punkt hat mir heute besonders gut im Podcast gefallen.
    „Vorwürfe in Wünsche umformulieren“
    Genau da liegt der Schlüssel. Es gibt auch heute noch Wünsche die ich nicht gerne äußere. Es fällt mir einfach schwer, weil ich einerseits zwar möchte das mein Partner sein Verhalten ändert, ich ihn aber auch nicht zu einer Marionette umerziehen will die alles das macht was mir gefällt. Ich habe gelernt zu akzeptieren, dass mein Partner eine eigenständige Person ist und solange er unsere Beziehung nicht gefährdet, versuche ich großzügig über unwichtige Dinge hinweg zu sehen. Nur bei sehr Beziehungsgefährdenden Dingen greife ich ein. Natürlich würde ich gerne noch mehr ansprechen, aber Kleinigkeiten sind mir nicht mehr wichtig. Ich versuche mich auf das große und ganze zu konzentrieren. An allem anderen versuche ich eher an mir zur arbeiten und mich zu verändern. Das ist manchmal total schwer. Es klappt nicht immer, aber ich habe meine Persönlichkeit dadurch sehr gestärkt, habe mich positiv verändert und bin gereift. Ich habe gelernt das man nicht immer nur den Partner verändern soll, denn dann ist er vielleicht nicht mehr der den ich ursprünglich geliebt habe. Sondern das verstehen und akzeptieren des Partners so wie er ist, dass halte ich für sehr wichtig. Der Partner spürt wenn er geliebt und akzeptiert wird, auch wenn er mal einen Fehler macht. Dann gibt er diese Zuneigung auch um ein vielfaches zurück.
    In diesem Sinne, auf weitere lehrreiche Podcasts und ein lebenslanges lernen in der Beziehung 🙂
    Es macht ja auch Spaß und Freude zu sehen wie Beziehung sich über die Jahre verändert.
    Bei uns hat alles was schmerzlich war, sich in positive Beziehungsenergie umgewandelt. Einfach nur weil jeder von uns beiden den anderen nicht verlieren wollte. Es hat sich gelohnt.
    Liebe Grüße von Maria

  2. Sylvia

    Hallo zusammen, sehr interessantes Thema. Ich habe auch noch eine Frage: Wir sind 36 Jahre verheiratet, haben seit 5/6 Jahre das Problem, dass ich das Gefühl habe eine andere Sprache zu sprechen, denn mein Mann fast das meistens Kritik auf, auch wenn ich in Ich-Form sprechen, das ich den Eindruck habe und und und. In dieser Zeit bin ich an Krebs erkrankt, da hat er sich liebevoll um mich gekümmert. Ich bin zum Glück geheilt und je besser es mir ging um so mehr kamen die alten Verhaltensmuster. Ich konnte ihn bewegen zur Reha zu fahren in 2020 und da wurden Mittelschwere Depressionen festgestellt. Er akzeptierte es nicht, ich war sein erklärter Gegner.Ich konnte nicht mehr, wir waren 2x in der Paarberatung, aber da dachte ich, ich bin mit einem anderen Mann da. Er erzählte gemeinsam Erlebtes Plötzlich ganz anders. Nachdem ich dann körperlich einen Zusammenbruch hatte, habe ich ihn vor die Wahl gestellt, entweder er macht eine Therapie oder ich ziehe aus. Da hat er sich beim Hausarzt vorgestellt, dass er Suizid Gedanken hat. Dieser hat ihn dann natürlich gleich in die geschlossene Psychatrie gebracht. Da war er nur zwei Tage, da er das nicht wirklich wollte. Er blieb 4 Wochen in der Psychatrie, ich habe ihn auch besucht, hatte dann aber einen wieder einen Zusammenbruch, als ich erfuhr, das er nach Hause kommt. Wie er das auslegte, war klar.Ich gebe ihm die Schuld an allem. Ich war bei meiner Therapeutin, die mir riet, entweder bleiben und aushalten oder gehen. Ich suchte eine Selbsthilfegruppe auf für Angehörige von depressiv Kranken. Ich las viel darüber und nahm mich zurück. Er geht zur Therapie und wir arrangierten uns. Was mir die ganzen Jahre seit meiner Erkrankung 2016 fehlte, es gab wenig körperliche Nähe, kaum ein Kuß oder Umarmung oder nur von mir. Und kein Sex. Er unterzog sich auf mein Bitten hin einer Untersuchung beim Urologen, alles in Ordnung, in seinem Alter(jetzt 60) lässt das nach , sagte dieser .Mann kann ja Tabletten nehmen, das wollte mein Mann nicht, die schädigen, was da alles drin ist. Ich sollte ihn nicht quälen, es geht eben nicht mehr. Nachdem es zum Jahreswechsel mal wieder so richtig gekracht hatte, kam plötzlich ein Kurswechsel. Mein Mann meinte, er habe eine Tablette genommen und er würde wollen. Ich habe ihm immer zu verstehen gegeben, dass es nicht alleine um den Geschlechtsakte ginge sondern die Nähe, die Streicheleinheiten. Wir kamen uns näher, aber es klappte. Er schien es zu verkraften und genommen die Nähe. Drei Wochen hat die Kommunikation und nähe gut funktioniert, es war ein liebevoller Umgang. Gestern ein falsches Wort, falscher Satz und es war wie vor Weihnachten. Ich weiß nicht ob ich das noch weiter aushalten auch wenn ich ihn trotzdem noch liebe und auch das Gefühl habe, das er mich liebt. Was können wir Nichten, das es besser mit längeren Guten Phasen läuft oder soll ich mich schützen und gehen, Herr Thiel? Was raten Sie mir? Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
    VG Sylvia

    • Christian Thiel

      Das ist jetzt weniger eine Frage (die sich beantworten lässt) als vielmehr die Geschichte einer Ehekrise, die sich schon über viele Jahre zieht. Zumindest habe ich es so verstanden.
      Ich kann hier keine Einschätzung dazu abgeben. Dazu müsste ich mit Ihnen sprechen können, mit Ihrem Mann sprechen können. Das geht nur in der Beratung.
      In der Grundsatzfrage „Bleiben oder gehen?“ darf ich als Berater ohnehin nicht entscheiden. Das entscheiden die Menschen die zu mir kommen.

  3. Joachim

    Ein Podcast in dem ich mich in ganz weiten Teilen wiederfinde. Meine letzten Partnerinnen wollten alle einen besseren Menschen aus mir machen. Ganz nach ihrem Gusto und so lange bis es unerträglich wurde. Und ganz zwangsläufig gingen die Partnerschaften dann auseinander. Ich werde diesen Podcast als Argumentationshilfe und Arbeitsinstrument ablegen. Gut gemacht!

    • Christian Thiel

      Ich habe nichts dagegen, wenn wir in einer Partnerschaft zu besseren Menschen werden, wie Sie sagen. Für mich kommt es darauf an, wie wir unsere Wünsche an den anderen ausdrücken. Ich bin für Höflichkeit – das funktioniert auch sehr gut.

  4. Stefanie Moch

    Vielen Dank für die interessanten Podcasts. Ich höre diese mit großem Interesse. Meine Frage betrifft die Wahl des richtigen Partners. Ich habe für mich festgestellt, dass ich sexuell eher auf sportliche, dynamische Männer stehe, (mit viel Testosteron), dieser Typ Mann aber eher wenig sensibel scheint. Ich bin aber ein emotionaler , sensibler Mensch, der auch gute einfühlsame Gespräche braucht. Und die sehr sensiblen Männer finde häufig überhaupt nicht sexy… was ist wichtiger? Kann eine dynamische, lebendige Sexualität, andere Defizite ausgleichen? Stefanie

    • Christian Thiel

      Entweder – oder, diese Alternative hat mich nicht überzeugt. Wie wäre es denn mit beidem? Ist halt etwas seltener – lässt sich aber finden.

  5. Vivi

    Danke für diesen Podcast!

    Darf ich noch eine persönliche Frage zum Thema stellen?

    Bei mir entzündet sich die Frage „gehen oder bleiben“ oft daran, dass mein Partner aus meiner Sicht zu enge Freundschaften zu seinen beiden Exfreundinnen pflegt.

    Die eine ist mittlerweile verheiratet, und hat auch sonst keinen Mangel an sozialen Kontakten – und dennoch ruft sie ihren Ex als ersten Ansprechpartner in diversen emotionalen „Notlagen“ an. Als er den Geburtstag ihres Kindes (das nicht seins ist, und zu dem er auch nie einen guten Draht hatte) vergaß, stand sie sogar unangekündigt vor der Tür, um ihm eine Szene zu machen.
    Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sie ernsthaft psychisch gestört wäre, sondern vielmehr, dass mein Freund ihr zu verstehen gibt, engen Kontakt zu wünschen, immer für sie da sein zu wollen etc., und sie daher darin bestärkt, sich so fordernd zu verhalten.

    Ich stelle meine Gefühle dazu durchaus infrage. Bin ich zu eifersüchtig? Oder ist es ein ganz berechtigter Anspruch, auch emotionale Exklusivität in einer Beziehung zu erwarten?

    Übrigens möchte mein Freund auch nicht mit mir zusammen wohnen, und ich habe den Eindruck, dass unter anderem die Freiheit, den Exfreundinnen zur Verfügung stehen zu können, ein Grund dafür ist. (Er bezeichnet diesen Gedanken aber als „weit hergeholt“)

    • Christian Thiel

      Zunächst einmal würde ich fragen: Sind Sie die Nummer Eins in seinem Leben? Oder sind Sie es nicht?
      Zweitens. Auf mich persönlich wirken Ihre Schilderungen so, als sei Ihr Partner in seiner vergangenen Beziehung noch heillos verstrickt.
      Dritter Gedanke: Ich kannte mal eine Frau, die wollte zu ihrem Geburtstag alle ehemaligen Partner, Lover usw. einladen. Und ihren neuen Partner. Der neue Partner hat dankend abgelehnt. Sie sehen: Auf Frauen kommen auf so abseitige Ideen. Natürlich führt das zu Eifersuchtsgefühlen beim anderen. Warum finden Sie das seltsam? Ich halte es für völlig normal.
      Schwenken Sie Ihrem Partner noch alle vergangenen Männer aus Ihrem Leben vor der Nase herum? „Ach schau mal, mit dem war ich auch schon zusammen und er ist ja jetzt auch noch mein allerbester Freund!“ Wahrscheinlich nicht. Und wer das macht (wie Ihr Partner) der bekommt eben Probleme. Er wird sich entscheiden müssen, wer in seinem Leben die Nummer Eins ist.

  6. Cathi

    Lieber Herr Thiel,

    ich habe einen passenden gefunden und dieser will auch unbedingt mit mir zusammen sein, weil wir emotional und seelisch sehr stark verbunden sind. Er hat aber noch ein Näheproblem. Um mich nicht zu belasten, hält er Distanz. Er wünscht sich eine starke Bindung, glaubt aber noch nicht so recht daran (hat starke Verletzungen erlitten). Was können wir tun? Immerhin reflektiert er, nur die Lösung ist noch nicht da.

    • Christian Thiel

      Sie können es zum Beispiel langsam angehen. Das ist bei neuen Partnerschaften oft der beste Weg.
      Die ersten 12 Monate sind die Probezeit einer Beziehung. In denen entscheidet sich, ob aus einem Beziehungsversuch auch wirklich eine Beziehung wird. Auch kann er sich gerne überlegen, wie er Ihnen seine Liebe zeigt. In Worten, Gesten, Geschenken. Liebe besteht am lange Ende aus positiver Zuwendung. Auf die kommt es an.

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