Die Liebesblogger

Ich finde keine dauerhaft stabile Beziehung – was kann ich tun?

Auf was genau muss ich achten, um eine dauerhafte und stabile Beziehung führen zu können? Meine bisherigen Partner waren zwar alle nett, aber eigentlich nicht geeignet, weil sie entweder eine ganz andere Lebensplanung hatten als ich, oder sich in einer anderen Lebensphase befanden, oder der Lebensstil einfach sehr unterschiedlich war.
Lustigerweise, oder tragischerweise, weiß mein rationales Hirn all das vom ersten Kennenlernen an und trotzdem gehe ich diese Beziehung ein. Wahrscheinlich weil ich kein Vertrauen habe, einen passenderen Menschen zu finden oder auch, weil sich wenig Möglichkeiten ergeben, neue Menschen kennenzulernen? Wie kann ich mein Gefühlsleben auch mit meinem rationalen Wissen verknüpfen?

 

Ich habe einige Vermutungen. Die erste lautet: Sie geben sich mit wenig zufrieden, weil Sie das als Kind so gelernt haben. Ich bin also nicht dafür, dass Sie Ihren Verstand weiterhin beauftragen, ihr Gefühlsleben zu überwachen, damit er ihm sagt, was richtig und was falsch ist. Sich mit wenig zu begnügen ist (stimmt meine Annahme) ein wichtiger Teil Ihres Gefühlslebens – der sie gezielt in die Irre führt.

Sie sollten ihre Gefühle also zunächst einmal ernst nehmen. Dass wir als Erwachsene das wiederholen, was wir in der Kindheit gelernt haben, das ist nicht ungewöhnlich. Alle Menschen machen das so. Möglicherweise also auch Sie. Es ist ein wenig so wie mit dem Einmaleins. Wir haben es gelernt. Und später wenden wir dieses Wissen dann an. Der Unterschied ist klar: Das Einmaleins ist immer richtig. Was wir im Elternhaus über die Liebe lernen ist allerdings sehr unterschiedlich. Und sehr oft ist das was sich in unseren Augen dort bewährt hat im späteren Leben nicht sinnvoll. Oder sogar problematisch.

 

 Es ist Ihr Gefühlsleben, dass Ihnen sagt, dass die Männer die Sie kennenlernen nicht passen

 

Meine zweite Annahme lautet: Möglicherweise bekommen Sie von den Herren Angebote unterbreitet. Sie signalisieren Ihnen, dass sie Sie mögen, dass Sie die Richtige sind und so weiter. Das erweicht dann Ihr Herz. Dieser Vorgang ist leicht zu verstehen. Wir alle neigen dazu, Sympathie mit Sympathie zu erwidern. Zudem trifft diese Sympathiebekundung ja oft auch auf ein einsames Herz, das sich nichts sehnlicher wünscht als – Liebe. „Nein“ zu sagen fällt dann natürlich sehr schwer. Auch wenn ein Teil Ihres Gefühlslebens schon sehr genau weiß, dass es rote Flaggen gibt.

Kommen wir zum dritten Punkt. Nach langen Phasen des Singleseins in denen wir uns nach Zärtlichkeiten und nach Sexualität sehnen, tritt irgendwann ein halbwegs aussichtsreicher Kandidat (oder eine halbwegs aussichtsreiche Kandidatin) in unser Leben. Dann siegt in vielen Fällen der Wunsch nach Nähe. Und er siegt über den Teil unseres Gefühlslebens, der klar erkennt, dass unser Gegenüber nicht zu uns passt.

Viertens: Es ist nicht Ihr Verstand, der Ihnen sagt, dass die Männer die Sie kennenlernen nicht passen. Es ist Ihr Gefühlsleben. Mögliche Partner werden von unserem Gefühlsleben geprüft. Das trifft die Entscheidung. Und es ist durchaus in der Lage, bei Männern mit einer völlig anderen Lebensplanung oder die in einer anderen Lebensphase sind, angemessen zu reagieren.

 

Sorgen Sie bitte für Auswahl

 

Ein Teil Ihres Gefühlslebens trifft also möglicherweise eine Entscheidung (er passt nicht) – und ein anderer Teil trifft eine andere (aber er will mich doch!). Was bei alledem der Verstand macht, das kann ich Ihnen aus meiner Erfahrung in der Beratung sagen: Er urteilt allzu oft zugunsten des Mannes. Dabei benutzt er Argumente wie „Sei doch nicht so anspruchsvoll!“ und „So einen tollen Mann triffst du bestimmt nicht so schnell noch einmal!“. Und schon sitzen Sie in der nächsten unpassenden Beziehung.

Fünftens. In einem Punkt möchte ich Sie gerne noch bestärken: Je seltener Sie Singlemänner passenden Alters und passender Bildung kennenlernen, desto größer ist die Versuchung, es auch mit unpassenden Kandidaten zu versuchen. Sorgen Sie also bitte für Auswahl. Nach Lage der Dinge ist die höchste Singledichte heutzutage im Internet. Wir müssen also auf die Suche gehen und für Auswahl sorgen. Bei seriösen Online-Anbietern zum Beispiel.

Sechstens. Achten Sie bitte bei Verabredungen auf die Plus- wie die Minuspunkte die Ihr Gefühlsleben gefunden hat. Es reicht nicht, dass die Plusliste etwas länger ist als die mit dem Minus. Ich nenne das auch die 60-Prozent-Männer. Sorgen Sie bitte für höhere Ansprüche. Neunzig Prozent darf es zu Beginn schon sein. Damit steigen Ihre Aussichten, dass es beim nächsten Mal passt. Und dauerhaft hält.

 

 

Der Online-Workshop

Im Januar startet wieder der Online-Workshop „Wer passt zu mir?“ Er ist der ideale Einstieg in das Thema Partnersuche für alle die denken, sie sollten mal genauer hinschauen, wen sie in der Vergangenheit gewählt haben. Und wer in der Zukunft vielleicht besser passt.

Online-Workshop: „Wer passt zu mir? Wie Sie den Partner finden, der wirklich zu Ihnen passt.“

Vom 27. Januar bis zum 31. März. Sie erhalten jede Woche eine Mail mit dem Studienbrief der Woche und mit den Zuschriften die mich erreicht haben – zusammen mit den Antworten.

Kosten: 80 €

Anmeldung: post@singleberater.de

Mehr Informationen zu diesem  Workshop und zum Thema „Wer passt zu mir?“ gibt es in diesem Video:

 

 

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2 Kommentare

  1. Vivi

    Danke, auch dieser Artikel bietet mir Mal wieder ein paar hilfreiche Denkanstöße.
    Ich bin gerade dabei, mich nach sechs Jahren von so einem Partner zu trennen, der einfach nicht zu mir passt.

    Tatsächlich ist so ziemlich das einzige, was mich noch davon abhält, dass er mich auf keinen Fall gehen lassen will, dass er mir einfach wieder und wieder signalisiert, mich unbedingt zu wollen.

    Er hat eine ganze Reihe von Eigenschaften, die mir geradezu unsympathisch sind, mich immer wieder auf die Palme bringen, mich verletzen oder enttäuschen. Realistisch betrachtet überwiegen für mich die schlechten Zeiten in der Beziehung eindeutig.
    Zwar mag er meine Lebenseinstellungen, Meinungen, Eigenschaften und Interessen genauso wenig wie ich seine — aber ihm reicht es ganz ernsthaft, dass er mich sehr sexy findet, und dass ich gut kochen kann…

    Gedanklich bin ich mir seit zwei Monaten sicher, dass ich diese Beziehung beenden will. „Eigentlich“ habe ich das auch in klaren und unmissverständlichen Worten getan. Dennoch habe ich wieder und wieder nachgegeben, wenn er mich einfach umarmt und geküsst hat… Ich würde sagen, es ist eine Mischung aus Mitleid mit ihm, und auch selbst Trost anzunehmen, wenn er mir schon so aufgedrängt wird. (Auch wenn es natürlich paradox ist, sich bei Trennungkummer ausgerechnet vom Ex trösten zu lassen.)

    Vielleicht ist „für Auswahl zu sorgen“ auch meine Lösung, um leichter Grenzen ziehen zu können und bessere Entscheidungen zu treffen.

  2. Karin Brunschede

    Guten Morgen Herr Thiel
    Danke für diesen Artikel der mich zum Nachdenken gebracht hat. Immer wieder auf den “ falschen“ Mann hereinzufallen ist auch lange mein Phänomen in meinem Leben.
    Ich bin zwar noch Single habe aber in der ganzen Zeit in der ich versuche einen neuen Partner zu finden eines für mich festgestellt.
    Ich war mir nicht klar wonach ich suche sondern einfach froh “ irgendjemand “ abzubekommen.
    Wie mein Bruder mal zu mir sagte “ Du gehst ja auch nicht in eine Metzgerei um ein Brot zu kaufen oder?“
    Ich glaube im ersten Schritt muss man sich mit seinen Wünschen und Sehnsüchten auseinandersetzen und sich darüber klar werden welche Glaubensätze in einem aktiv sind.

    Danke für den berührenden Bericht
    Karin

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