Wie finde ich eine Frau? Wie finde ich einen Mann? Und wenn ich einen Partner gefunden habe, wie gelingt es mir, mit ihr oder mit ihm auch zusammen zu bleiben? Wenn Sie mich fragen, dann sind das einige der wichtigsten Fragen im menschlichen Leben.

 

Na gut, was soll ein Single- und Paarberater auch anderes sagen? Mein beruflicher Alltag dreht sich, einerlei ob ich berate oder schreibe, immer und immer wieder um diese beiden Fragen: Partner finden, zusammenbleiben. Immer mal wieder fallen mir dann beim Lesen von Büchern, Zeitschriften oder im Internet spannende Forschungen auf, die Wege zu diesen beiden Zielen aufzeigen.

So war es auch neulich, als eine Kollegin einen Beitrag der amerikanischen Zeitschrift Psychology Today auf ihrer Facebook-Seite geteilt hat. Es ging um Nähe im Gespräch – um Intimität. Eine Gruppe von Forschern hat die Frage „Wie entsteht Intimität im Gespräch?“ nämlich einmal gründlich untersucht. Und so wissen wir nun ziemlich genau, was beim Kennenlernen und in einer Partnerschaft am besten funktioniert.

Die Forscher kamen nämlich auf eine ganz spannende Antwort. Sie lautet: Indem Sie ihr (ihm) Fragen stellen. Schauen wir uns heute zunächst einmal an, was bei einem Date passiert. Und wie neugierige Fragen da helfen können.

Los geht’s! Mit Lars.

 

 

Lars hat ein Date

 

Lars trifft sich heute mit Marie. Er hat ein Date! Lars ist sehr glücklich darüber. Was er noch nicht weiß, ja noch gar nicht wissen kann: Marie wird seine Frau werden. Mit ihr wird er Kinder haben, einige Höhen und einige Tiefen erleben, bevor die beiden dann eines fernen Tages die Kisten für den Auszug ihrer Tochter Anne packen werden. Anne zieht zu ihrem Freund. „Höchste Zeit“ wird Marie sagen. Und Lars wird trauern.

Das alles ist jetzt gerade noch eine sehr ferne Zukunft. Die Frage, wie Lars damit zurecht kommen wird, dass seine Tochter mit einem anderen Mann zusammen leben wird, kann Lars sich im Moment noch nicht einmal vorstellen. Sie wäre ihm – zu theoretisch. Zu fern.

Ganz praktisch hat Lars nämlich ein völlig anderes Problem. Es lautet: Wie soll er sich beim heutige Date mit Marie verhalten? Die letzten fünf Verabredungen für ihn gingen alle nicht gut aus. Von jeder der Frauen hat er anschließend einen Korb bekommen. Und Lars leidet.

So kann es nicht weitergehen!

 

 

Was kann Lars tun um Marie zu gefallen?

 

Vielleicht hilft Lars ja ein Blick in die Wissenschaft weiter. Die hat sich nämlich mit den unterschiedlichen Kommunikations-Strategien beschäftigt, die wir bei solchen Verabredungen, aber auch später im Alltag einer Paarbeziehung anwenden.

Dabei hat sich herausgestellt, dass einige davon zu mehr Nähe und Verbundenheit führen – zu Intimität. Und andere leider zu weniger. Vielleicht kann Lars da ja noch was lernen!

 

Ist Lars Maries Typ?

 

Schauen wir also genau hin, was Lars heute tun kann, bei seiner Verabredung. Ob er ihr Typ ist, ob er in ihr Beuteschema fällt, ob Marie also mittelgroße und mittelblonde Männer mit blauen Augen mag, darauf hat Lars keinen Einfluss. Das gilt umgekehrt ebenfalls. Auch Marie muss zu Lars’ Vorstellungen von einer Frau passen.

An diesem Punkt sind die meisten Menschen wenig flexibel. Auch wenn wir uns dessen nicht einmal bewusst sind – die meisten von uns haben eine solche Vorstellung von einem Idealtyp.

An seinem Aussehen kann Lars nichts ändern. Er ist der Mann der er nun mal ist. Marie wird in Sekundenbruchteilen schon wissen, ob er „ihr Typ“ ist. Sprich: Sie wird wissen, ob sie ihn sympathisch und – ganz wichtig – erotisch begehrenswert findet.

 

 

Erstens: Sich selber darstellen

Auf sein Verhalten bei der Verabredung mit Marie hat Lars durchaus Einfluss. Lars kann bei seinem Date zum Beispiel darauf setzen, dass er möglichst viel von sich erzählt. Er erzählt von seinem Job, seiner Beförderung, seinem letzten Urlaub und seinen Hobbys. Marie wird dann schon merken, dass er der Richtige für sie ist. Oder nicht ist.

Im besten Fall käme Lars mit diesem Vorgehen als Charmeur rüber der angenehm zu erzählen weiß. Im schlimmsten Fall aber als ein eitler Selbstdarsteller: Mein Haus, mein Auto, meine Jacht.

Zweitens: Reden und zuhören

Eine zweite Variante. Lars kann sich höflich nach Maries Arbeit erkundigen – und dann anschließend gleich von seiner erzählen. Dann fragt er sie nach ihrem letzten Urlaub – und erzählt danach von sich. Lars kann das Gespräch also ausgeglichen gestalten. Am Ende weiß Marie einiges von ihm – und er einiges von ihr.

Dieses Vorgehen führt zu einem ausgeglichenen Gespräch. Lars hat sich für Marie interessiert – das dürfte ihr gefallen. Möglicherweise gefällt so ein Gespräch Marie sogar deutlich besser als die erste Variante mit der Selbstdarstellung. Optimal ist sie allerdings noch immer nicht.

 

Drittens: Fragen und Nachfragen

 

Nun kommt die dritte Möglichkeit – und hier wird es richtig spannend. Lars kann Marie bei ihrer ersten Verabredung in einem idyllisch gelegenen Cafe mit Blick auf die Spree und den Berliner Dom auch immer wieder neugierige Fragen stellen. „Wo bist du aufgewachsen?“ „Leben deine Eltern noch?“ „Hast du einen Lieblingsschriftsteller oder eine Lieblingsschriftstellerin?“ Und wenn Marie ihm antwortet, dann kann er weitere Fragen stellen. Er kann also nachfragen wie es war, in einem kleinen Dorf in der Eifel aufzuwachsen, wie groß die Dorfschule war und ob sie sich noch an ihre Lieblingslehrerin erinnert. Oder er fragt sie nach ihrem Au-Pair-Aufenthalt in Frankreich und was sie dabei über Land und Leute gelernt hat. Ob sich ihr Blick auf das eigene Land durch ihr Auslandsjahr verändert hat.

Drei Gesprächsstrategie – drei Möglichkeiten wie Lars das Gespräch heute Abend führen kann. Aber welche ist am besten für ihn? Bei welchem Gesprächsstil entsteht das höchst Maß an Nähe, an Intimität?

 

Wie entsteht Intimität?

 

Die Frage, wie Intimität entsteht, hat die Forscher von der Harvard Business School beschäftigt. Dr. Karen Huang und vier weitere Verhaltenspsychologen schlugen ihren Probanden diese drei Kommunikationsstile vor. Und dann schauten Sie, wie nett ihr Gegenüber sie fand, wie sympathisch er ihnen also war.

Überlegen Sie doch bitte mal eine Weile, wie das Ergebnis wohl ausgesehen haben wird. Welcher der drei Gesprächstypen kommt am besten an? Welcher schleicht sich also in das Herz seines Gegenübers ein?

Das Ergebnis der Untersuchung war eindeutig: Es ist der Mann (die Frau) der/die nicht nur Fragen stellt, sondern auch nachfragt, der die stärkste innere Beteiligung auslöst. Auf gestellte Fragen eine Antwort zu bekommen – und dann erneut zu fragen, nachzufragen. Das also ist es, was zu Intimität führt.

Die Lösung für das ideale Date lautet also: Nachfragen. Einfach neugierig nachfragen.

 

Mehr wissen

 

Der nächste Onlineworkshop „Wer passt zu mir? Wie Sie den Partner finden, der wirklich zu Ihnen passt“ startet am 13. April. Bei diesem Kurs bekommen Sie zehn Wochen lang jeden Donnerstag per Mail einen Link zugeschickt, mit dessen Hilfe Sie einen Studienbrief herunterladen können. Darin finden Sie viele Hinweise, wie Sie eine neue Antwort finden können auf die Grundfrage der Partnersuche Wer passt zu mir?

Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, per Mail Ihre Erfahrungen zu dem Thema beizusteuern und Fragen an mich zu stellen. Diese Zuschriften werden von mir selber zusammengefasst und gehen dann ebenfalls regelmäßig ebenfalls per Mail an Sie und alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es gibt keine  Zoom-Calls und keine festen Präsenszeiten – Sie lesen, wann Sie wollen.

Wer sich der Frage Wer passt zu mir? stellt, gewinnt ein neues Bild von sich, von seiner Partnerwahl in der Vergangenheit, von der Dynamik in partnerschaftlichen Beziehungen und von den Möglichkeiten, in Zukunft eine andere, eine bessere Antwort auf diese Frage zu finden.

Wer eine gute Antwort auf die Frage Wer passt zu mir? findet, erhöht damit auch seinen Mut bei der Partnersuche.

Wer eine gute Antwort auf die Frage Wer passt zu mir? findet, hat die besseren Aussichten, dass die nächste Liebe tatsächlich gekommen ist, um zu bleiben.

Die Kosten für den Workshop belaufen sich auf 80 Euro.

Die Anmeldung erfolgt per Mail an: post@singleberater.de.

 

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