Was kann ich tun wenn meine Partnerin eine Depression hat, sich aber leider nicht von einem Psychologen helfen lassen will und ich auch die Befürchtung habe, dass einige Verhaltensweisen auf eine Persönlichkeitsstörung hindeuten?

Als ich meine jetzige Frau kennengelernt habe, die noch dazu toll aussieht und 13 Jahre jünger ist, da war es um mich geschehen und ich habe meine Ex-Frau verlassen. Wir haben viele tolle Reisen und Freizeitunternehmungen gemacht und bereits 2 Jahre später geheiratet. Bis zur Hochzeit war alles sehr toll, ab und zu war meine Frau sehr emotional aber nicht oft.

Vor etwa einem Jahr hatte ich dann ein schlechtes Gefühl und ich habe mitbekommen wie sie vor einem dreiviertel Jahr eine Affäre hatte. Sie hat alles abgestritten, aber wie soll man es sonst beschreiben wenn sich die eigene Frau mit einem anderen Mann heimlich trifft. Danach ging es zunehmend mehr bergab mit uns.

Sie hat zu mir gesagt, dass sie depressiv ist und eine Auszeit oder Pause braucht da ich sie runterziehen würde. Ich habe ihr auch schon oft den Tipp gegeben sich psychologische Hilfe zu holen, was sie leider immer ablehnt weil sie das nicht brauche. Im Winter habe ich mich mit Persönlichkeitsstörung (Narzissmus) auseinander gesetzt und gefühlt jedes Youtube Video und auch Bücher dazu gelesen. Viele Beschreibungen passen leider auf meine Frau, auch wenn mir bewusst ist dass das nicht einfach so zu diagnostizieren ist.

 

Ich kann keine Ferndiagnosen stellen, aber da mir die Frage, ob ein Partner oder eine Partnerin eine Persönlichkeitsstörung hat, sehr oft gestellt wird, kann ich Ihnen sagen, was bisher in aller Regel dabei herausgekommen ist.

In aller Regel ist es so: Die Beziehung des Paares läuft schlecht. Daran sind immer beide Partner beteiligt, das ist mir wichtig zu betonen. Bei einem der beiden aber reagiert nach einer Weile das Gefühlsleben und es geht ihm (oder besser: ihr) schlecht mit der schlecht laufenden Beziehung. Er entwickelt Symptome. Er bekommt eine chronische Erkrankung, die ihn von Arzt zu Arzt führt – bis eines Tages ein Arzt sagt: Vielleicht liegt es ja an ihrer Beziehung.

 

Kann es sein, dass es an Ihrer Beziehung liegt?

 

Oder er bekommt depressive Verstimmungen, die sich mit der Zeit in Richtung einer Depression verschlimmern. Bis eines Tages ein Therapeut zu ihm oder ihr sagt: Kann es sein, dass es an Ihrer Beziehung liegt?

Oder aber er trifft sich vermehrt mit Angehörigen des anderen Geschlechts, rein freundschaftlich angeblich und genießt die Zuwendung die er oder sie da bekommt.

Ich erlebe diese drei Varianten als Berater Woche für Woche, wieder und wieder. Menschen sind gnadenlos gut darin, sich in der Frage „Wie geht es in der Beziehung?“ zu irren. Sie behaupten auch dann noch, es liefe gut, wenn sie sich seit Monaten mit einem Verehrer oder einer Verehrerin treffen, wenn sie seit Monaten unter Schlafstörungen leiden oder wenn sie kurz vor einem Burnout stehen.

 

Ihre Partnerin hat keine Persönlichkeitsstörung – sondern ist an Ihrer Seite unglücklich

 

Womit wir bei Ihnen sind. Sie haben nach etlichen Videos aus dem Internet und einigen Büchern eine Diagnose für Ihre Partnerin gefunden. Sie hat nach Ihrer Überzeugung eine Persönlichkeitsstörung (Narzissmus). Die ersten beiden schwierigen Punkte in Ihrer Beziehung kann ich Ihnen damit schon nennen: Sie haben zum einen leidenschaftlich gerne Recht. Und Ihr Ego verträgt zum anderen Selbstkritik nur in sehr geringen Dosen. Lieber schauen Sie auf Ihre Partnerin – und geben ihr die Verantwortung. Sie irren.

Ihre Partnerin hat vermutlich keine Persönlichkeitsstörung – sondern ist an Ihrer Seite unglücklich. Deshalb die Depression. So einfach ist es schon.

Auch zu Ihrem Suchmuster wenn es um die Partnersuche geht muss ich an dieser Stelle noch etwas sagen: Sie war so hübsch und so jung, also musste ich meine Frau verlassen – das ist der Freifahrtschein ins partnerschaftliche Unglück. Es ist die Fahrt in genau das Unglück, das Sie jetzt haben. Partnerschaften werden nicht darauf gegründet, dass sie reichlich jünger ist und ausgesprochen hübsch und dass sie so hübsch ist, dass sein Verstand regelrecht aussetzt und er ganz genau weiß: Die ist es!

 

Sie stürzen sich ausgesprochen unüberlegt in das Abenteuer der Liebe – und wundern sich dann, wenn es nicht gelingt

 

Beziehungen beruhen in ihrem Kern daraus, dass wir füreinander da sind. Dieses Füreinander-da-sein gelingt besser, wenn zwei Partner sich halbwegs ähnlich sind. Das müssen wir beim Kennenlernen herausfinden. Und wenn beide das Geben und das Füreinander-da-sein gelernt haben.

Ich habe einige Zweifel nicht nur an Ihrer Diagnose (Narzisstin), sondern auch an Ihrer Annahme, dass Ihre Partnerin eine Therapie braucht. Warum nicht Sie? Sie stürzen sich ausgesprochen unüberlegt in das Abenteuer der Liebe – und wundern sich dann, wenn es nicht gelingt.

Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, aber wer nach dem Anschauen von ein paar YouTube Videos „weiß“, dass seine Frau Narzisstin ist, eine schwere Borderlinestörung hat oder was auch immer, der macht es sich nicht nur zu leicht. Er handelt fahrlässig. Für solche Diagnosen sind Experten und Expertinnen da. Und nicht Sie.

 

Der Partnerin psychologische Hilfe anzuraten ist auch nur eine Variante des Schuldspiels

 

Solche ‚Diagnosen‘ haben immer nur das Ziel, die Schuldfrage zu klären. Sie dienen also unserem Ego, denn die Verantwortung für die schlecht laufende Ehe liegt damit klar beim anderen. Dem Partner oder der Partnerin psychologische Hilfe anzuraten ist leider auch wiederum nur eine Variante des Schuldspiels. Es besagt mehr oder weniger: Es liegt nicht an mir – es liegt an dir.

Ihr Liebesleben ist kompliziert und wird genau das auch bleiben, wenn Sie nicht lernen zu verstehen, was Frauen an Ihrer Seite vermissen und wie sich das ändern lässt. Ich gebe Ihnen damit den gleichen ‚Tip‘, den Sie Ihrer Frau gegeben haben – und bin nun neugierig, ob Sie einsichtiger sind als sie es ist.

Suchen Sie sich bitte eine fundierte Beratung. Für sich. Oder für Sie beide.

Das könnte helfen. Ihre derzeitige Beziehung ist möglicherweise nicht mehr zu retten. Sie können aber dafür sorgen, dass Ihnen das so nicht nochmal passiert.

 

Mehr wissen

 

Der nächste Onlineworkshop „Wer passt zu mir? Wie Sie den Partner finden, der wirklich zu Ihnen passt“ startet am 19. September. Bei diesem Kurs bekommen Sie zehn Wochen lang jeden Donnerstag per Mail einen Link zugeschickt, mit dessen Hilfe Sie einen Studienbrief herunterladen können. Darin finden Sie viele Hinweise, wie Sie eine neue Antwort finden können auf die Grundfrage der Partnersuche Wer passt zu mir?

Gleichzeitig haben Sie die Möglichkeit, per Mail Ihre Erfahrungen zu dem Thema beizusteuern und Fragen an mich zu stellen. Diese Zuschriften werden von mir selber zusammengefasst und gehen dann ebenfalls regelmäßig ebenfalls per Mail an Sie und alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es gibt keine  Zoom-Calls und keine festen Präsenszeiten – Sie lesen, wann Sie wollen.

Wer sich der Frage Wer passt zu mir? stellt, gewinnt ein neues Bild von sich, von seiner Partnerwahl in der Vergangenheit, von der Dynamik in partnerschaftlichen Beziehungen und von den Möglichkeiten, in Zukunft eine andere, eine bessere Antwort auf diese Frage zu finden.

Wer eine gute Antwort auf die Frage Wer passt zu mir? findet, erhöht damit auch seinen Mut bei der Partnersuche.

Wer eine gute Antwort auf die Frage Wer passt zu mir? findet, hat die besseren Aussichten, dass die nächste Liebe tatsächlich gekommen ist, um zu bleiben.

Die Kosten für den Workshop belaufen sich auf 90 Euro.

Die Anmeldung erfolgt per Mail an: post@singleberater.de.

 

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