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Woran du ein integeres Beziehungsangebot erkennst…

… und worauf du beim Kennenlernen unbedingt achten solltest

Du lernst jemand Nettes kennen, ihr versteht euch gut und alles zwischen euch scheint zu stimmen. Du verliebst dich und bist glücklich, doch nach einer Weile stellst du fest, dass sich dieser Mann oder diese Frau nicht auf eine feste Beziehung mit dir einlassen will. Vielleicht musst du erkennen, dass dein neuer Partner nicht zu dir steht oder dass er dir gegenüber nicht aufrichtig ist. Wenn dir so etwas passiert, bist du beim Kennenlernen möglicherweise nicht bewusst genug. Du lässt dich auf fragwürdige Beziehungsangebote ein! In diesem Beitrag erfährst du, woran du ein integeres Beziehungsangebot erkennst und worauf du bei deiner nächsten Partnerwahl achten solltest.

„Warum verliebe ich mich immer wieder in Partner, die sich nicht einlassen?“

Diese Frage kann vieles bedeuten. Statt „Partner, die sich nicht einlassen“ kann hier auch stehen:

Partner,

  • die dich nach kurzer Zeit wieder verlassen
  • die dich schlecht machen und abwerten
  • die sich nicht eindeutig zu dir bekennen und nicht wirklich zu dir stehen
  • die dich kleinhalten oder emotional unter Druck setzen
  • die dich in ihre ungelösten inneren Konflikte hineinziehen, z. B. indem sie Schulden haben, die du finanziell ausgleichen sollst
  • die nicht offen über ihre Gefühle sprechen können und sich als emotional unzugänglich erweisen
  • die sich illoyal und unpartnerschaftlich verhalten, z. B. indem sie hinter deinem Rücken Entscheidungen zu deinem Nachteil treffen

Allgemein gesagt, handelt es sich in solchen Fällen um Männer oder Frauen, die mit einer partnerschaftlichen Liebesbeziehung überfordert sind. Als Partner stehen sie nicht wirklich zur Verfügung.

Woran sich zeigt, ob sich ein neuer Dating-Partner einlassen kann

Es gibt Anzeichen, an denen du erkennen kannst, ob dein Gegenüber wirklich offen für eine Beziehung ist. Ein verbindlicher Partner wird dir immer ein integeres Beziehungsangebot machen. So wird er dir beim Kennenlernen unmißverständlich klar machen, dass er dich wiedersehen möchte. Er wird so etwas sagen wie: „Das war ein wirklich schönes Treffen, ich möchte dich unbedingt wiedersehen! Hast du am kommenden Wochenende Zeit?“ Ein solches Statement ist ein Beziehungsangebot im Kleinen. Eine unmißverständliche Einladung, die Bekanntschaft fortzusetzen, auch wenn ansonsten noch ganz viel offen ist.

Geht es mit euch weiter, wird dir ein verbindlicher Dating-Partner unmißverständlich zu verstehen geben, was er für dich empfindet. Und dass er dich näher kennenlernen will! Dabei geht es nicht um bloße Worte: Er wird es dich spüren lassen! Integer ist ein Beziehungsangebot nämlich erst dann, wenn du erkennst, dass dein neues Gegenüber auch einlösen kann, was er verspricht – wenn er sich als vertrauenswürdig erweist.

Das herauszufinden, ist deine Aufgabe beim Kennenlernen eines neuen Partners. Das ist nicht immer leicht; schließlich zeigen sich die problematischen Seiten eines Menschen oft nicht auf den ersten Blick. Doch wenn du deine Menschenkenntnis schulst und selbstbewusst hinschaust, kannst du recht bald erkennen, ob dir dein Gegenüber ein integeres Beziehungsangebot macht oder nicht. Die folgenden 5 Punkte sollen dir dabei helfen.

Ein integeres Beziehungsangebot fühlt sich gut an!
5 Punkte, an denen du es erkennst

Punkt 1: Bekenntnis – ein freudvolles „Ja“!

Dein neuer Partner (oder deine neue Partnerin – ich meine hier immer alle Geschlechter) bekennt sich klar und eindeutig zu dir. Er verbringt viel Zeit mit dir und fühlt sich wohl in deiner Nähe. Er freut sich auf dich und gibt dir das Gefühl: „Es ist schön, dass du da bist! Mit dir will ich zusammen sein!“ Er tut dies freiwillig und von sich aus und du spürst, dass er es ernst meint. Er zeigt dir konstant, dass er gern mit dir zusammen ist. Falls er sich manchmal unsicher ist, kann er dir dies sagen. Er kann damit umgehen und wird sich dir anvertrauen, was auch eine Art Bekenntnis zu dir ist.

Punkt 2: Akzeptanz

Dein neuer Partner schätzt dich als ganze Person, nicht nur dein Äußeres oder bestimmte Seiten an dir. Er sieht deine Stärken und deine Schattenseiten und findet dich gerade deswegen liebenswert. Er akzeptiert dich, so wie du bist und versucht nicht, einen anderen Menschen aus dir zu machen. Du spürst, dass er dir vertraut und dass du in seiner Nähe der sein kannst, der du bist.

Punkt 3: Interesse

Dein neuer Partner gibt dir das Gefühl, wichtig zu sein. Er interessiert sich für dich; er will wissen, wie es dir geht und wie du dich fühlst. Es ist ihm wichtig, auf dich einzugehen und für dich da zu sein. Ja, oft ist es ihm sogar eine Freude, dir deine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen!

Punkt 4: Wohlwollen

Dein neuer Partner begegnet dir grundsätzlich wohlwollend. Du spürst, dass er es gut mit dir meint. Sogar dann, wenn du dich einmal ungeschickt verhältst oder Mist baust. Er kann nachsichtig sein und muss kein Drama daraus machen. So gibt er dir die Chance, schwierige Situationen zu meistern. Und er ermöglicht eurer Beziehung, kritische Momente zu überstehen.

Punkt 5: Unterstützergeist

Dein neuer Partner ist gern für dich da. Er unterstützt dich, wo er kann – und zwar von sich aus und ohne dich dabei zu bevormunden. Du erlebst, dass dein Partner hinter dir steht, wenn du mal nicht weiter weißt. Du musst nicht um seine Unterstützung kämpfen. Gleichzeitig spürst du, dass dein neuer Partner dich gern stärker hätte – er ist nicht daran interessiert, dich kleinzuhalten oder dich in deiner Entwicklung einzuschränken. Er freut sich, wenn du noch mutiger, stärker und selbstsicherer wirst. Er sieht mehr in dir als du selbst und er glaubt auch an dich, wenn du an dir zweifelst.

Mit anderen Worten: Dein neuer Partner verhält sich loyal dir gegenüber. Du bist dir sicher, dass er es gut mit dir meint. Niemals würde er anderen gegenüber schlecht von dir sprechen. Er ist integer – du spürst, dass du auf ihn bauen kannst.

Selbstbewusste Partnerwahl: Du darfst einfordern, was du dir von deinem nächsten Partner wünschst!

Einen guten Partner zu wählen, ist eine spannende Aufgabe. Gerade wenn du zu denen gehörst, die sich „immer wieder in den Falschen“ verlieben, ist es wichtig, dass du dich beim Kennenlernen mit aller Kraft dafür einsetzt, dass du dich in einen integeren Partner verliebst. Auch wenn eine du es schon ein paar Mal vergeblich versucht hast: Zum Glück können wir das lernen.

Das Wichtigste ist, dass du dir immer wieder bewusst machst, was dir in einer guten Beziehung zusteht. Und dass du beginnst, dies von deinen zukünftigen Partner*innen einzufordern (und von den übrigen Menschen in deinem Leben am besten auch).

Punkt 1: Bekenntnis – ein freudvolles „Ja!“

Falls du dir dessen noch nicht sicher bist: Von deinem Partner und deinen Freunden darfst du ein eindeutiges Bekenntnis zu dir verlangen! Warum solltest du mehr Zeit als nötig mit Leuten verbringen, die sich vielleicht für dich interessieren, aber nicht wirklich „Ja“ zu dir sagen? Die nicht da sind, wenn du sie brauchst?

Wenn du dich wirklich ernst nimmst: Willst du das weiter mit dir machen lassen? Willst du mit jemand zusammensein, für den du nicht klipp und klar die Nummer Eins bist? Oder willst du dich endlich in einen Partner verlieben, der zu dir steht? Dann ist es vielleicht an der Zeit, dass du dies einforderst und dich auch sonst mehr mit solidarischen Menschen umgibst.

Worauf du beim Kennenlernen achten kannst:
Oft machen „halbherzige“ Dating-Partner nur halbherzige Bekenntnisse oder ziehen sie gleich wieder zurück:

  • „Ich will dich unbedingt wiedersehen, aber in den nächsten zwei Wochen habe ich schon ganz viel vor und leider überhaupt keine Zeit für ein Treffen mit dir!“
  • „Ich mag dich total gern, aber nächstes Wochenende kommt meine Schwester zu Besuch. Die will unbedingt diese Stadtrundfahrt mit mir machen und danach muss ich auch noch mit ihr ins Museum und abends ins Kino. Tja, da können wir uns leider nicht sehen.“

Wenn du solche Sätze hörst, sollten deine Alarmglocken läuten. Denke an das, was ich oben geschrieben habe: Ein integerer Partner wird dir immer ein eindeutiges „Ja!“ geben, und zwar von Anfang an. Zum Beispiel so: „Am nächsten Wochenende ist zwar meine Schwester zu Besuch und ich werde mit ihr eine Stadtrundfahrt machen und ins Museum gehen – aber dafür würde ich mich gern am Sonntag nachmittag mit dir treffen, damit wir uns wenigstens an einem Tag sehen. Hast du Sonntag Zeit?“

Punkt 2: Akzeptanz

Du darfst darauf bestehen, dass dich der andere ganz will – mit allem, was dich ausmacht, mit deinen Licht- und Schattenseiten. Wenn du es zulässt, dass andere dich für dein tolles Aussehen begehren oder dafür, dass man mit dir respektlos umgehen kann, verkaufst du dich massiv unter Wert.

Worauf du beim Kennenlernen achten kannst:

  • Kommt dein Dating-Partner pünktlich oder zeigt er dir gleich beim ersten Treffen, dass er es „nicht nötig hat“, sich an verbindliche Abmachungen zu halten und anderen Respekt zu erweisen?
  • Nimmt er dich als ganze Person wahr oder reduziert er dich auf deinen Körper: „Ich finde dich extrem sexy, du hast wirklich tolle Beine!“
  • Gibt er indirekte Hinweise, dass er einen eher devoten, pflegeleichten Partner sucht, der nicht viel Stress macht: „Du bist so nett zu mir – endlich mal jemand, der nicht immer alles gleich ganz anders sieht und mir ständig widersprechen muss!“

In Äußerungen wie diesen stecken unbewusste „Beziehungsangebote“ – und somit wertvolle Informationen, was dir jemand als Möglichkeit des Zusammenseins „anbietet“.

Punkt 3: Interesse

Willst du mit jemandem zusammensein, der sich nicht für dich interessiert? Dem es nicht total viel bedeutet, wie es dir geht? Dem es egal zu sein scheint, wie du mit dem Leben klarkommst? Willst du das nicht, dann bestehe darauf und fordere es ein! Sortiere all diejenigen aus, die zuwenig Interesse an dir zeigen. Denn wer sich am Anfang beim Kennenlernen schon eher desinteressiert zeigt, wird es später in einer Beziehung erst recht tun.

Worauf du beim Kennenlernen achten kannst:

  • Redet dein Gegenüber fast ausschließlich von sich selbst? Kreist er in den Gesprächen vor allem um sich?  Stellt er dir nur wenige oder belanglose Fragen? Dann scheint er wohl mehr mit sich selbst beschäftigt.
  • Unterbricht dich dein Gegenüber häufig? Fällt er dir ins Wort und „korrigiert“ deine Sichtweise? Will er dir seine Ansichten aufdrängen und ihm ist deine Zustimmung wichtiger als eine eigenständige, unabhängige Position? Dann ist er anscheinend weniger an einem offenen Austausch mit dir interessiert als vielmehr daran, von dir bestätigt zu werden. Auch das heißt: Es geht ihm mehr um sich selbst als um dich.

Erinnere dich daran: Gegenseitiges Interesse am Anderen ist eine elementare Voraussetzung für das Gelingen einer Beziehung. Du darfst darauf bestehen, dass sich dein Gegenüber für dich interessiert und dass du ihm wichtig bist – von Anfang an!

By the way: Wie lange willst du jemandem beim Kennenlernen Zeit geben, bis er endlich merkt, wie toll du bist? Und: Soll er von selbst drauf kommen oder meinst du, ihn davon überzeugen zu müssen???

Punkt 4: Wohlwollen

Willst du jemanden als Partner akzeptieren, der dir misstraut, dir böse Absichten unterstellt oder dir missgünstig begegnet? Ich nehme an, das willst du nicht. Oder du willst es ändern. Wenn das dein Thema ist und du mit jemandem zusammensein willst, der dir wohlwollend und wertschätzend begegnet, dann fordere es ein. Und trenne dich von denen, die diese elementare Beziehungskompetenz noch nicht entwickelt haben.

Worauf du beim Kennenlernen achten kannst:

  • Du kommst zu spät zu einer Verabredung und dein Gegenüber unterstellt dir, du würdest ihn nicht respektieren. Du spürst ein grundsätzliches Misstrauen bei ihm und fühlst dich schlecht, vielleicht empfindest du sogar Schuldgefühle.
  • Er reagiert eifersüchtig, weil du während euere Dates einen Anruf von einem Bekannten auf dem Handy annimmst.

Mach‘ dir klar, dass du Wohlwollen, Respekt und Vertrauen verdienst; vom ersten Moment an. Du hast Anspruch darauf – so wie wir alle.

Punkt 5: Unterstützergeist

Mach‘ dir klar, dass du mit einem unterstützenden Partner glücklich zusammensein darfst. Auch dir steht ein unterstützender Partner zu! Also jemand, der das Gute in dir sieht, der dein Bestes will und dem daran gelegen ist, dass du mit deinem Leben besser klarkommst. Jemand, der deine Potentiale sieht und dich selbstlos dabei unterstützt, sie zu entfalten. Ein Partner, der kein Problem damit hat, wenn du auf dem Kletterfelsen besser zurechtkommst als er.

Ein unterstützender Partner gönnt es dir, wenn du ein Hobby verfolgst, mit dem er selbst nicht viel anfangen kann. Er hat die innere Größe, dich deinen Weg gehen zu lassen. Ja, es gibt ihm sogar ein Gefühl innerer Befriedigung, wenn er dich dabei unterstützen darf. So jemand steht dir als Partner zu! Sollte das noch nicht selbstverständlich für dich sein, dann freunde dich mit diesem Gedanken an!

Worauf du beim Kennenlernen achten kannst:

  • Du erzählst deinem neuen Bekannten, dass du gern mal eine neue Sportart ausprobieren möchtest. Er reagiert auffallend zurückhaltend und gibt dir das Gefühl, dass ihm dies eigentlich gar nicht Recht ist.
  • Dein neuer Bekannter erzählt dir, dass es für ihn in einer Beziehung vor allem darum geht, Spaß miteinander zu haben. Dies könnte eine indirekte Mitteilung sein (Achtung, verstecktes Beziehungsangebot!), dass du nicht allzu sehr auf ihn bauen kannst, wenn es darum geht, schwierige Situationen im Leben gemeinsam zu meistern oder dem anderen zuliebe auch mal auf etwas Wichtiges zu verzichten.

Was du für dich tun kannst

Begegnet dir erneut jemand, der dir ein unverbindliches Beziehungsangebot macht, dann versuche, dich so bewusst wie möglich zu entscheiden! Triff eine gute Entscheidung für dich! Vor allem, wenn du dich bisher gewöhnlich an eher schwierige Partner gebunden hast: Mach dir klar, du musst hier nicht weitergehen!

Möchtest du einen verbindlichen Partner anziehen, dann besteht die Lösung möglicherweise tatsächlich darin, dass du dich von unverbindlichen Kandidaten ganz bewusst verabschiedest. Auch, wenn dein Unterbewusstsein dir weiterhin einreden möchte, dass sie so anziehend und einzigartig sind. Oder dass du sonst niemals einen anderen Partner finden wirst. Lösung heißt hier buchstäblich, dass du dich von unverbindlichen Bewerber*innen löst und dich mit anderen, integereren verbindest.

Und hier bist als erstes du gefragt: Bevor sich nämlich jemand verbindlich zu dir bekennt, ist es in der Regel nötig, dass du dich verbindlich zu dir bekennst und dich entscheidest, unverbindliche Beziehungsangebote von nun an auszuschlagen.

In „Partnerwahl“ steckt „Wahl“ – du darfst eine gute Wahl für dich treffen! Es ist deine Aufgabe, für eine gute Partnerwahl zu sorgen. Niemand anders kann das für dich tun! Du musst nicht deiner unbewussten Programmierung folgen und dich erneut in einen Partner verlieben, mit dem du nicht glücklich werden kannst. Wenn du selbstbewusst für dich eintrittst, kannst du zu solchen Bewerbern „Nein“ sagen und dich für einen integeren Partner entscheiden, mit dem du wirklich glücklich wirst!

Natürlich weiß ich: Das ist nicht immer so leicht umzusetzen. Aber ich erlebe in der Arbeit mit meinen Klientinnen und Klienten auch, dass die Auseinandersetzung mit Fragen wie diesen extrem hilfreich ist. Und dass einen integren Partner finden wird, wer sich selbst ernst nimmt und integeres Verhalten einfordert.

Wenn du merkst, dass du bei diesem Thema von allein nicht weiterkommst, nimm‘ professionelle Unterstützung in Anspruch. Um unbewusste Beziehungsmuster aufzudecken und nachhaltig zu verändern, brauchen wir manchmal ein unabhängiges Gegenüber.

Ruf‘ mich an oder schreib‘ mir eine E-Mail – und schau‘ dir auch mein neues Angebot an, das ich für Singles wie dich entwickelt habe: „Selbstbewusst zum neuen Partner! Das Erfolgs-Training für Singles, die ihren Traum von einer erfüllenden Partnerschaft verwirklichen wollen“. Alle Infos zum Erfolgs-Training findest du hier.

 

Dr. phil. Jochen Meyer arbeitet als Single-Coach und Paarberater in Berlin.

Informationen zu meinem Ansatz und meinen Angeboten findest du hier.

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11 Kommentare

  1. Michaela

    Aha, wenn er zu einem Date zu spät kommt, zeigt er keinen Respekt und ich soll ihn aussortieren, aber wenn ich zu einem Date zu spät komme, darf er mir nicht mangelnden Respekt unterstellen?!

    • Jochen Meyer

      Ja, so kann man es im Prinzip betrachten. Trotzdem würde ich immer auf die Situation und das individuelle Verhalten des Mannes achten: Kommt er einmalig zu spät oder häufiger? Erklärt er seine Verspätung auf eine nachvollziehbare Weise – gibt er Ihnen Einblick in das, was ihm passiert ist? Entschuldigt er sich angemessen bei Ihnen? Übernimmt er die Verantwortung für sein Tun oder geht er schnell darüber hinweg, weil es ihm peinlich ist? Sie spüren ja, ob es ihm leid tut und ob er es aufrichtig bedauert – was bedeutet, dass Sie ihm wichtig sind. In so einer Situation geht es nicht um irgendwelche Anstandsregeln, sondern um Respekt. Und wenn der schon beim Kennenlernen fehlt, wird das in einer Beziehung sehr wahrscheinlich auch nicht anders sein.
      Die Frage „Was ist integer?“ können wir auch anders stellen: „Wie souverän können wir mit dem umgehen, was uns beim Kennenlernen passiert? Können wir mit kritischen Situationen umgehen, ohne den anderen zu verletzen?“ Und hier sind immer beide Seiten gefragt. In diesem Blog-Artikel erfährst du mehr darüber: Woran du erkennst, ob dein Dating-Partner integer ist.

  2. Kathrin

    Wirklich schöner und zutreffender Artikel! Danke dafür.
    @Michaela: Ja, die Stelle hakt – aber das ist wirklich die einzige aus meiner Sicht…

    • Jochen Meyer

      Es freut mich, dass Ihnen mein Beitrag gefällt. Vielen Dank für diesen wertschätzenden Kommentar!

  3. Henrike

    Klingt alles gut, so sollte es auch sein. Geht aber an der Realität stark vorbei. Das Problem bei der Partnersuche ü50 ist der Frauenüberschuss. Ich bin seit 6 Jahren auf der Suche und treffe nur Männer, die sich Optionen offen halten, viele Hobbys und wenig Zeit haben oder in ihrer Arbeit aufgehen, rege social media Kommunikation mit anderen Frauen führen. Als potentielle Partnerin findet man sich zwischen Tür und Angel wieder, und das zu geben, was man erhalten möchte, bringt überhaupt nichts., Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit bzw. die oben genannten Grundsätze anzuwenden.
    Zugegeben achte ich auf ein gepflegtes Äußeres ohne Bierwampe und auf angenehme Umgangsformen. Die wenigen, die da Single sind, wissen ihren Wert zu schätzen und daten breit gefächert, meist wesentlich jüngere Frauen für’s Ego. Ich – sportlich, geistig rege, in Führungsposition und überhaupt kein Omityp, will aber keinen wesentlich älteren Mann. Es scheint ein Generationsproblem zu sein, für Singles, die jünger sind und gar noch eine Familie gründen möchten, gelten andere Prinzipien bei der Partnersuche als für die, deren Kinder schon erwachsen sind. Ich kenne attraktive und gebildete Frauen, die winken nur noch ab. Ich traue mich schon gar nicht mehr, mich zu verlieben, und arrangiere mich mit meinem Singleleben.

    • Michael

      Der Artikel schildert eine Idealvorstellung. Und dann kommen – siehe beispielsweise Henrike – noch eigene Vorstellungen hinzu. Alles gerechtfertigt und bei uns Ü-50 noch zusätzlich basierend auf gemachten Erfahrungen in langjährigen Beziehungen, die so – (jedenfalls die unangenehmen) bitte bitte – nicht wiederholt werden sollen. Das schränkt die Partnerwahl stark ein. Ich fühle mich auch nicht mehr so kompromissbereit bei der Partnerwahl und gehe nicht mehr so „naiv“, aber auch noch „formbar“ auf Partnersuche, wie als junger Mensch. Und trotzdem müssen natürlich Kompromisse gemacht werden in Bezug zu den geschilderten „Basics“ des Autors. Das Leben ist vielfältig, ebenso wie ein möglicher Partner und hier den Ausgleich zu finden fordert Kompromissbereitschaft, Rücksichtnahme und vor allem Gesprächsbereitschaft sowie trotzdem Eigenständigkeit, aber auch die liebevolle Herausforderung an sich und den Partner die eigenen Komfortzonen zu verlassen. Und diese Tugenden kann man auch schon als Single vortrefflich üben. Klingt wie die Quadratur des Kreises, aber – @Henrike – ich bin sicher: In jeder Altersgruppe gibt es für jedes Geschlecht den/die „Richtige(n)“.

      • Jochen Meyer

        Das sehe ich im Großen und Ganzen ähnlich und es freut mich, dass Sie versuchen, offen mit den Herausforderungen der Partnersuche umzugehen. Ja, das Leben ist vielfältig, und wir Menschen sind es auch. Mir fällt auf, dass viele Single-Frauen und -Männer aufgrund fehlender Erfolgserlebnisse bei der Partnersuche zu einer übertrieben negativen Sicht tendieren, die sich dann auf Sätze reduzieren wie: „Die guten Männer sind alle längst vergeben“ oder „Wer lässt sich heute noch auf eine verbindliche Beziehung ein?“ Wer so denkt, kultiviert Vorurteile – mit der Realität haben solche verallgemeinernden Aussagen nichts zu tun. Es gibt immer „gute“ Männer, die nicht vergeben sind, und genauso gibt es immer Singles, die eine verbindliche Beziehung eingehen wollen. Wer an solchen Scheinwahrheiten festhält oder diese gar zu Glaubenssätzen erklärt, schafft sich ein echtes Problem: Er glaubt nicht (mehr) an sich und seinen Erfolg bei der Partnersuche, sehnt sich aber nach einem Partner, der an ihn glaubt. Er denkt (als Beispiel) schlecht von den Männern, möchte aber von Männern (bzw. einem Mann) geliebt werden. Wie wahrscheinlich ist es, das dass passiert?
        Danke für Ihren Kommentar und gutes Gelingen bei Ihrer Partnersuche!

    • Jochen Meyer

      Hallo Henrike, es gibt die Männer, von denen Sie schreiben, aber mit einem von diesen würden Sie in einer Beziehung vermutlich doch überhaupt nicht glücklich. Wo begegnen Sie Männern, die eine Frau wie Sie spannend finden und die sich ein so attraktives Gegenüber wie Sie als Partnerin wünschen? Diese Männer gibt es auch und nur die sind doch am Ende für sie interessant. Leider schreiben Sie nicht, wo Sie Männern begegnen bzw. wo Sie nach geeigneten Partnern Ausschau halten. Wie das gehen könnte, beschreibe ich in meinem Blog-Artikel Wo du einen passenden Partner finden kannst – vielleicht sogar in deiner Nähe. Und Tipps für alle Single-Frauen, die es nervt, dass der gewünschte Partner immer noch nicht aufgetaucht ist und die sich davon nicht entmutigen lassen wollen, habe ich in diesem Artikel veröffentlicht: Wenn die Partnersuche ewig dauert. Das ist eine herausfordernde Situation für viele Frauen und etwas daraus zu machen, ist möglich!

  4. Karen

    Ein ganz toller Artikel, lieber Jochen Meyer! Ich habe bisher so einen Mann nicht getroffen (bin 51), denke aber, dass das auch an einem selbst, an mir, liegt. Ich suche mir „unbewusst“ immer Männer, die eigentlich nicht zu haben sind, aus den verschiedensten Gründen (aber nicht gebundene!), irgendwie habe ich sie dann doch bekommen, aber dann begann das Elend und das Leid und ich habe um diese gekämpft, obwohl ich eigentlich schon vorher wusste, dass es nichts wird. Warum tut man (sich) so etwas an? Ich habe herausgefunden, dass ich unter Bindungsangst leide. Warum das so ist, weiß ich jedoch nicht. Ich würde es gern herausfinden, aber seit Jahren bin ich chronisch krank und schaffe es nicht mehr bzw. will es auch nicht mehr. – Herzliche Grüße und danke für Ihre tollen Tipps und Gedanken!

    • Jochen Meyer

      Liebe Karen, herzlichen Dank für Ihren Kommentar und Ihr freundliches Feedback! Ja, das kann ein „geschickter Trick“ unseres Unbewussten sein, sich unerreichbare Partner zu suchen, um die man dann kämpfen und sich dabei verausgaben „darf“ – eine beglückende, wirklich erfüllende Beziehung mit einem zugewandten Partner wird so vermieden. Vermieden wird zugleich auch die Angst, einen solchen Partner wieder zu verlieren. Das kommt gar nicht so selten vor; und herauszufinden, ob hinter diesem unbewussten Muster bei Ihnen Bindungsängste stecken oder Glaubenssätze wie z. B. „Um Liebe muss ich kämpfen; die bekomme ich nicht geschenkt“, würde möglicherweise einiges klären. Wichtiger als die Frage, warum Sie an Bindungsangst leiden scheint mir, wie Sie besser damit umgehen lernen können. Und da gibt es heute viele Möglichkeiten – auch mit einer chronischen Erkrankung. Bindungsmuster lassen sich auflösen und verwandeln – ich möchte Sie ermutigen, dies vielleicht doch wieder in Erwägung zu ziehen. Ich sehe da grundsätzlich gute Chancen und meine Erfahrung ist: Menschen, die sich ihren Beziehungsthemen stellen und sich damit auseinandersetzen, entwickeln sich weiter und erreichen die erwünschte Veränderung.

  5. Thomas Spranger und Maria Beege

    Vielen Dank für deinen hilfreichen Artikel. Wir konnten daraus sehr viele Parallelen zu unserem Kennenlernen finden, das noch gar nicht so lange her ist. Wir erlebten als Paar ein Gefühlschaos beim ersten Kennenlernen. Die neue Beziehung brachte uns beide ziemlich durcheinander. Die Gefühle fuhren Achterbahn. Hoffnung und Selbstzweifel lagen ganz nah bei einander. Fragen, die immer wieder auftauchten, lauteten: „Empfindet der genauso wie ich?“ oder „Hat er die gleichen Empfindungen für mich wie ich für ihn?“.

    Beim Kennenlernen einen kühlen Kopf zu behalten ist gar nicht so einfach. Da geht es Männer und Frauen ähnlich. Eine neue Liebe bringt die Verliebten meist um den Schlaf. Die Gedanken kreisen nur noch um den neuen Menschen, in den man sich verliebt hat.

    Die ersten Treffen verlaufen sehr romantisch und schön. Die Schmetterlinge fliegen im Bauch wild umher. Wer verliebt ist, schwebt auf rosaroten Wolken. Besonders dann, wenn jemand schon so lange einen neuen Partner gesucht hat. Jetzt ist er endlich da, der Moment des Sich-neu-Verliebens.

    Bei einer neuen Bekanntschaft muss man herausfinden, was der andere fühlt. Wir beide investierten viel Zeit, einander kennenzulernen. Und mit der Zeit wissen beide immer mehr von einander. Es ist wichtig, nicht gleich aufs Ganze zu gehen. Wir haben uns in unserer Beziehung am Anfang auch viel Zeit gelassen. Und es hat sich gelohnt.

    Das Gefühlschaos hat man zu Beginn nicht wirklich im Griff. Es ist wichtig, dass man sich nicht zu schnell emotional an den anderen Menschen bindet. Das macht abhängig. Und wenn es doch nicht passt, dann fällt man schnell aus allen Wolken und ist am Boden zerstört.

    Wer ein gutes Selbstwertgefühl hat, ist den eigenen Selbstzweifeln nicht ausgeliefert. Er nimmt die Sache gelassener und geht cooler mit der Situation um. Noch etwas Distanz zu Beginn zu wahren hilft, sich selber zu schützen. Dann ist eine mögliche Enttäuschung später nicht so verletzend.

    Bei uns hat sich die Einstellung bewahrheitet, was kommen muss, das kommt. Das anfängliche Gefühlschaos kriegt man nie ganz in den Griff. Die Gefühle sind zu aufgewühlt. Alles ist so neu und aufregend. Das zu erleben ist aber auch etwas ganz Besonderes, das man genießen sollte.

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