Wie schaffe ich es, meine vergangene Beziehung besser bzw. schneller „loszulassen“? Zuletzt war ich (32) in einer fast eineinhalb Jahre dauernden Beziehung mit einem wesentlich älteren Mann (das Alter war nicht störend). Es handelte sich dabei um meinen Zweitchef, der zu allem Überfluss auch noch verheiratet war. Trotz der schlechten Ausgangsbedingungen war es eine größtenteils wundervolle Beziehung. Wir hatten sehr viel gemeinsam, haben viel zusammen unternommen und waren auch sonst „auf einer Wellenlänge“. Kommunikation war auch nie ein Problem zwischen uns – alle Erwartungen und Hoffnungen wurden auf beiden Seiten stets klar kommuniziert. Dass es weit mehr als nur Sex ist, war uns beiden bereits nach vier Monaten klar.

Leider hat sich mein Partner dann im November völlig unvermittelt von mir getrennt. Er hat auch nach der Trennung immer wieder beteuert, dass zwischen uns beiden alles gut war und dass in unserer Beziehung nichts falsch lief. Er begründete die Trennung damit, dass er „die Doppelbelastung nicht mehr aushält“. Für mich ist durch unsere Trennung jedoch eine Welt zusammengebrochen, da ich tatsächlich dachte, ich hätte nun endlich den Partner fürs Leben gefunden. Wie schaffe ich es, die immer noch vorhandene unterschwellige Hoffnung bzw. Sehnsucht nach ihm endlich vollständig zu begraben?

 

Zwei Frauen sind weniger als eine. Dieser Satz hat sich auch in Ihrem Fall bewahrheitet. Der Mann war am Ende mit der Lage hoffnungslos überfordert. Den meisten Männern ergeht es so. Und die meisten konzentrieren sich schlussendlich auf ihre Partnerin. Die außenstehende Dritte aber leidet.

Sie waren die Geliebte eines verheirateten Mannes. Zudem haben Sie auch noch den Chef zu Ihrem Lover gewählt. Ich kann weder erkennen, dass das eine Beziehung war, noch kann ich mich der Ansicht anschließen, dass der Mann optimal zu Ihnen gepasst hat.

Die ‚Partnersuche‘ bei der Arbeit ist in aller Regel das Ergebnis der Vertrautheit, die dort durch den tagtäglichen Umgang entsteht. Es wird der Mann gewählt, der zur Hand ist. Eine ernsthafte Partnersuche ist das in meinen Augen überhaupt und gar nicht.

 

Die ‚Beziehung‘ begann mit einer Lüge, einem Betrug

 

Aus der Sicht ihres Affärenpartners sieht das alles noch viel schlimmer aus. Er hat eine sehr schlecht laufende Beziehung. Deshalb ist er emotional sehr unterversorgt. Aus dieser Position heraus können Menschen nur schwer entscheiden, ob ein anderer zu ihnen passt oder nicht. Die Unterversorgung macht sie vielmehr ausgesprochen empfänglich für jede Form der emotionalen Zuwendung. Wird sie ihnen entgegengebracht, greifen sie beherzt zu. Die Frage, ob das auch eine Beziehung werden kann, stellt sich ihnen erst später. Gerade einmal drei  Prozent der Menschen die fremdgehen bleiben mit dem Affärenpartner auch zusammen. Sie gehören ganz offensichtlich zu den anderen 97 Prozent. So einfach ist es schon.

Ihre Aussichten, dass er sich für Sie entscheidet, sind von Anfang an beinahe Null. Das ist auch allen anderen Frauen so ergangen, die der Meinung war, sie sollten ihren deutlich älteren Chef zu ihrem Lover machen und dann wollten, dass er ihr Partner wurde.

Noch etwas würde ich Ihnen als Gedanke mitgeben: Die ‚Beziehung‘ begann mit einer Lüge, einem Betrug. Wieso sollte sie gut ausgehen?

 

Sie verstoßen gegen eine Unmenge von Regeln , die für die Partnersuche gelten

 

Ich kann Ihren Liebeskummer kaum dämpfen, da Sie noch immer der Überzeugung sind, er sei optimal geeignet, eine Ansicht, die ich nicht teile. Zudem dürften Sie ihm häufig begegnen. Die wichtigste Bedingung für eine Verbesserung beim Liebeskummer lautet: Kein Kontakt. Auch deshalb gibt es die Regel: Never fuck the company. Ausnahmen von dieser Regel gibt es, wenn das Unternehmen hinlänglich groß ist und der Flirtpartner außerhalb des eigenen Arbeitsbereichs angesiedelt ist.

Was auffällt ist, dass Sie gegen eine Unmenge von Regeln verstoßen, die für die Partnersuche gelten – und sich dann am Ende auch noch über das Scheitern ihrer Affäre/Liebe wundern. Das spricht dafür, dass Sie in der Liebe alles andere als realistisch sind. Und das bringt mich zum letzten Punkt, der ihren anhaltenden Liebeskummer möglicherweise erklären kann: Solange Sie Liebeskummer haben, werden Sie vermutlich keine neue Beziehung eingehen. Auf diese Weise sind Sie vor einer nächsten Niederlage geschützt. Ihr Gefühlsleben möchte so unsinnige und die nervenaufreibende Affären wie die zuletzt möglicherweise einfach nicht mehr erleben. Wenn Sie gelernt haben besser zu wählen, könnte Ihr Liebeskummer abebben.

Eine ernsthafte Partnersuche findet nicht in ihrer Firma statt. Sie bezieht sich unter gar keinen Umständen auf Ihren Chef. Auch das Flirten mit verheirateten Männern gehört ebenfalls nicht dazu. Und nicht zuletzt sollten Sie in Ihrer Altersgruppe wählen. Auf Augenhöhe.

 

 

Freiburg (im Breisgau): Singleworkshop „Suche eine(n) für immer und ewig“

Zusammen mit der Freiburger Kollegin Annika Gley biete ich im November einen verkürzten Single-Workshop in Freiburg an.

Wir planen für den 23. November (15-18 Uhr).

Die Kosten liegen bei 110 Euro.

Sind Sie interessiert? Dann schicken Sie mir doch einfach eine kurze Mail an: post@singleberater.de.

Mehr Informationen zu dem Workshop finden Sie hier.