Seit 8 Jahren habe ich einen Lebensgefährten, welcher unter der Woche auf Montage ist. Am Wochenende entspannt er dann am Abend mit viel Bier trinken. Unter der Woche trinkt er nichts, so sagt er, was ich ihm auch glaube. Mich stört es natürlich, dass er dann immer am Wochenende dies „nachholt“. Ich habe ihm dies schon mehrfach gesagt., er ändert aber nichts. Was kann man da noch tun?
Was heißt – Sie haben es ihm schon mehrfach gesagt? Haben Sie genörgelt, kritisiert, gejammert. Oder haben Sie deutlich gemacht, was mit Ihnen geht und was nicht? Die Lösung ist im Grunde ganz einfach: Sie sagen ihm, dass Sie ihn verlassen werden, wenn Sie weiterhin an jedem Wochenende mit einem betrunkenen Partner leben müssen. Wenn Sie das – erstens – so sagen und wenn Sie das – zweitens – auch ganz ernst meinen, dann haben Sie eine Chance von etwa 50 Prozent, dass er tatsächlich etwas ändert. Weil er Sie nicht verlieren will.
Gut möglich, dass Sie so ein Vorgehen als zu aggressiv empfinden. Aber das ist es nicht. Sie sollen ihn ja nicht anbrüllen oder beleidigen. Sie sollten ihm nur sagen, was Sie mehr oder weniger auch mir geschrieben haben: So wie es derzeit ist, wollen Sie nicht mehr mit ihm zusammenleben. Punkt.
Sie teilen sich Ihren Mann mit dem Alkohol
Im Moment ist die Lage in meinen Augen so: Er hat Sie und er hat den Alkohol. Sie beide teilen sich den Mann. Den größten Teil vom Wochenende bekommt der Alkohol. Den Rest bekommen Sie. Wenn Sie die Gewichte zu Ihren Gunsten verschieben wollen, dann müssen Sie nach meiner Erfahrung sehr deutlich vorgehen. Deshalb mein Vorschlag, ihn darauf hinzuweisen, dass Sie über ein Ende der Beziehung nachdenken.
Ein häufig betrunkener Partner führt in der Regel dazu, dass Paare nichts mehr miteinander unternehmen. Eine weitere Folge ist, dass die Sexualität mehr oder weniger versiegt. Das ist eine der unangenehmsten Folgen. Zudem unterhöhlt die allwöchentliche Entscheidung des Partners für den Alkohol und gegen die Partnerin auf Dauer die Gefühle. Sie flachen mehr und mehr ab.
Ein solcher Hinweis auf ein mögliches Beziehungsende funktioniert natürlich nicht, wenn Sie das einfach so als Drohmittel benutzen. In dem Fall halte ich es auch nicht für legitim. Ich halte es dann für angebracht, wenn Sie genau wissen, dass Sie es so wie es derzeit läuft nicht mehr länger aushalten. In dem Fall ist es in meinen Augen sogar Ihre Pflicht, Ihrem Partner klarzumachen, dass Sie so nicht mehr weiter mit ihm leben wollen und können. Sagen Sie ihm das nicht – dann hat er keine Chance, sein Verhalten zu ändern. Glauben Sie mir, viele Männer empfinden gerade das am Ende einer Beziehung als sehr unfair. Sie hatten keine Ahnung, dass die Partnerin bereit war zu gehen. Und als sie ging, da war sie nicht mehr bereit, ihm eine Chance zu geben.
Nehmen sie Ihr Herz in die Hand und sprechen Sie ein deutliches Wort. Freundlich aber bestimmt.
Von mir gibt es auch das gratis eBook „Die Liebe und ihre Feinde. Wie Partnerschaft gelingt“. Darin gibt es ein eigenes Kapitel zum Thema Alkohol. Was leider wenig bekannt ist: Bei über der Hälfte der Scheidungen ist Alkohol mit im Spiel. Zum Download geht es hier.
Hallo, dieser Artikel spricht mir aus der Seele.
Genauso ist es bei meinem Partner. Von Freitag bis einschl.Sonntag ca. 5 halbe Liter Bier.
Unter der Woche ab und an 1 Bier. Er macht Früh- und Spätschicht. Jetzt aber habe ich durch Zufall (wie immer/ jedoch auch immer so ein Bauchgefühl gehabt) das er unter der Woche nach der Spätschicht sogar Wein trinkt. Er war immer nur Biertrinker. In der Vergangenheit selten mal ein Glas mit mir zusammen. Natürlich wie immer wollte er die kleine Flasche (0,25ml) vor mir verstecken als ich spontan (eigentlich schlief ich schon) ins
Wohnzimmer kam. Mein Vater war Alkoholiker. Mein 2. Mann auch. Ich kann das einfach nicht. Vor allem lügt er immer und ich finde so manches Mal per Zufall leere Flaschen die versteckt sind. Das Vertrauen ist schon lange weg. Er könnte mir nicht mal versprechen aufzuhören, ich würde ihm nicht glauben weil es immer gelogen war.
Jetzt bin ich 60 und habe Angst vor der Zukunft, sonst wäre ich schon längst wieder Single.