Nicht nur Beratungen, auch Bücher können das Leben von Menschen nachhaltig verändern. Zum besseren. Das erlebe ich immer wieder. Zum Beispiel weil mir Menschen eine Mail schreiben. Die folgende Mail von Rosa hat mich in dieser Woche erreicht. Rosa hat einer Veröffentlichung hier auf dem Blog zugestimmt. Danke Rosa!

 

Sehr geehrte Herr Thiel,

Heute möchte ich Ihnen schreiben, weil ich mich schon lange bei Ihnen bedanken möchte. Zu meiner Person:

Mein Name ist Rosa. Ich bin 42 Jahre alt, Mutter von drei Kinder (24, 16 und 13 Jahre alt). Ich lebe seit 18 Jahren in einer Partnerschaft. 16 Jahren davon verheiratet und seit etwa 4 Jahren glücklich.

Warum 4 Jahre glücklich verheiratet?

Nun an Liebe zu meinem Mann hat es mir nie gefehlt. Aber nach einer stürmischen Verliebtheitsphase und dem ersten Kind haben wir uns nur noch gestritten. Nach dem 2. Kind wurde es noch schlimmer. Ich habe meinem Mann das Leben zur Hölle gemacht (so würde ich es heute beschreiben). Musste mein Mann einen kurzfristigen zusätzlichen Dienst auf der Arbeit annehmen, bin ich ausgeflippt. Die Vorstellung alleine mit den Kindern zu sein fand ich furchtbar. Auch in vielen unzähligen anderen Situationen hatte ich kein Verständnis für ihn. Ich war überzeugt, daß er mich ärgern will, keine Rücksicht auf mich und meine Gefühle nimmt. Ich fühlte mich von ihm im Stich gelassen. Sah nur das Negative in ihm und ließ ihn das auch spüren.

Jeden Tag hagelte es von mir  Kritik an ihn und seinem „unverschämten“  Verhalten. Mein Mann ist aber auch kein Mauerblümchen und so wehrte er sich auch aufs heftigste. Er schrie auch mich an, beschimpfte mich aufs übelste und verletzte mich zurück, wie es schlimmer nicht ging.

Nach jedem Streit war ich so verzweifelt, gedemütigt und zu tiefst traurig. Ich dachte wenn er sich nicht ändert (und meine feste Überzeugung war das es nur an ihm lag) lass ich mich scheiden.

Irgendwann, ich weiß nicht mehr ganz genau wie, bin ich auf Ihr Buch gestoßen (vielleicht weil ich verzweifelt auf der Suche nach Hilfe war) „Streit ist auch keine Lösung“. Ich las es und langsam dämmerte mir was da schief lief zwischen uns. Dann las ich „Was glückliche Paare richtig machen“ und zum Schluss, für mich das beste  Buch, „Liebe ist den Partner nicht so zu nehmen wie er ist“. Erst glaubte ich nicht, dass es funktioniert wenn nur ich mein Verhalten verändere, aber ich versuchte es trotzdem (ich hatte ja nix zu verlieren, meine Partnerschaft war ziemlich krank). Ich setzte nach und nach die Punkte des Buches um.

 

 

Die Trias der Positivität. 

 

Klarheit

Sympathie

Belohnung bzw. Bestätigung

 

Jahrelang habe ich ja die Trias der Negativität gelebt.

 

Beziehungsgespräche

Kritik und

Wutausbrüche

 

Und bin daran, sowie mein Mann auch, kaputt gegangen.

Am Anfang fiel es mir sehr schwer meine Sichtweise bzw. Verhalten zu ändern. Aber mit der Zeit stellte ich fest, daß mein Mann zwar verwundert über mein neues, besseres „ich“ war, es ihm aber sehr auch gefiel.

Aber noch viel wichtiger war, und das war für mich die tollste Erfahrung in meiner Partnerschaft, daß mein Mann mein Verhalten spiegelte. Ich hätte nie geglaubt daß er sich auch so positiv verändern kann. Auch er war wohl sehr verzweifelt und ratlos.

Er selber hat die Bücher nie gelesen aber nach und nach wurde auch er mir gegenüber sehr liebevoll und zeigte Verständnis. Früher konnte er sich zum Beispiel nie entschuldigen, ein Umstand der mich auch oft sehr, sehr verletzt hat. Heute kann er das problemlos.

Wir haben eine harmonische und sehr liebevolle Ehe. Das heißt nicht, daß ich mich nicht manchmal über ihn ärgere (oder er sich über mich) aber wir lassen es nicht wie früher eskalieren. Einer von uns verlässt den Raum und wenn wir uns beruhigt haben kommen wir auf aufeinander zu und sprechen erstmal über andere Dinge. Wir haben nun die Sicherheit ein Mittel zu haben das und schützt uns gegenseitig zu verletzen und das macht uns beide sehr stark.

Heute sind wir beide in der Lage unsere „Streitthemen“ zu klären. Wenn auch oft zu einem anderen Zeitpunkt. Ich bin stolz, daß ich heute so liebevoll und freundlich mit meinem Mann umgehe und ich merke wie er es genießt und mir es auch zurück gibt.

Auch mit sämtlichen anderen sozialen Kontakten wie mit meinen Kindern oder auf der Arbeit kann ich diese „Methode“ anwenden. Aber eigentlich wende ich nichts mehr an. Ich bin jetzt einfach so wie ich bin und sein will ohne groß darüber nachzudenken.

 

 

Ihre Bücher, lieber Herr Thiel haben mir die Augen geöffnet. Heute bin ich glücklicher als ich je in meinem Leben war. Glücklich mit meinen Mann, mit meinen Kindern und im Job. Ich danke ihnen von Herzen!

Ich hoffe, dass noch viele andere „Ünglückliche“ Ihr Buch lesen und es für sich nutzen können. Eigentlich sollte man meinen, daß jeder Mensch weiß, daß negatives Verhalten nur negatives Verhalten nach sich zieht aber aus dieser Spirale rauszukommen ist schwierig und so meckern und nörgeln wir weiter am Partner herum.

Ich tue es jedenfalls nicht mehr und sehe ganz genau welchen Schatz ich an meiner Seite habe. Er ist ehrlich, treu, fleißig und sehr lieb. Er ist nicht nur mein Mann sondern auch mein bester Freund!

Ich weiß, daß war eine sehr lange E-mail aber ich wollte mich schon solange bedanken.

Die besten Grüßen

Ihre Rosa

 

PS: Die Liebe ist gekommen um zu bleiben.

 

 

Vielen Dank, Rosa für die schöne Mail. Ich ermuntere auch alle die zu mir in die Beratung kommen immer wieder zum Lesen. Das gilt nicht nur für meine Bücher. Die kennen ja viele schon, wenn sie mich aufsuchen. Ein Buch ist ein langer Dialog mit einem Autoren oder einer Autorin. Das gilt auch für Bücher wie das wunderbare „Wie man Freunde fürs Leben gewinnt“ von Dale Carnegie und Fritz Riemanns „Grundformen der Angst“, das beste Buch zur Charakterkunde, das ich kenne. Ganz wunderbar ist auch Michele Weiner Davis „Lustlos. Was Frauen tun können wenn er nicht mehr will“. Und natürlich John Gottman: „Die Vermessung der Liebe“.

 

Viel Spaß beim Lesen wünscht

 

 

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