Ich habe da mal eine Frage: Durch Ihren Kolumne über den „idealen Ehemann“ ist mir erst mal bewusst geworden, dass sich mein Mann im Laufe unserer 43 Ehejahre zu einem idealen Ehemann entwickelt hat. Gelten die gleichen „Erkennungsmerkmale“ – jeden Tag fragen wie es dem anderen geht und was man für ihn tun kann – denn auch für die ideale Ehefrau?
Zunächst einmal freut es mich ganz sehr, dass Sie mit dem „idealen Ehemann“ zusammen sind. Das kann nicht jede Frau von sich sagen. Es fällt auf, dass er sich in den 43 Ehejahren, wie Sie sagen, erst zu „einem idealen Ehemann“ entwickelt hat. Warum ist das so?
Üblicherweise ist der „ideale Ehemann“ erst mit einiger Nachhilfe im Laufe der Jahre so geworden wie er ist. Er hat darauf geachtet, was seine Frau sich von ihm wünscht. Er hat auf sie gehört. Aber von sich aus ist er möglicherweise nicht darauf gekommen. Sie haben sich gewünscht, dass er sich für ihr Wohlergehen interessiert. Sie haben sich gewünscht, dass er sich täglich fragt, was er für Sie tun kann. Weil Sie das getan haben, ist er mehr und mehr „ideal“ geworden.
Zu ihrer Frage ob die gleichen Merkmale für Frauen auch gelten gibt es unterschiedliche Ansichten. Ich könnte es mir jetzt einfach machen und erklären, dass natürlich auch die Frau ihren Mann täglich fragen sollte, wie es ihm geht und täglich schauen sollte, was sie für ihn tun kann. Der Punkt ist in meinen Augen nur der: Die allermeisten Frauen tun das ohnehin – ohne dass ihr Mann sie darauf hinweisen muss, wie schön es wäre, wenn sie es tut.
Frauen ist es in der Regel völlig klar, dass eine Beziehung davon lebt, dass wir für den anderen da sind. Ich treffe in der Beratung nur sehr selten auf Frauen, die das nicht so sehen. Auf Männer die der Meinung sind, dass es doch wohl reichen muss, wenn er zur Arbeit geht, das Geld verdient und sich nach der Arbeit mal kurz zuhause blicken lässt, bevor er in seinem Hobbyraum verschwindet oder zum Sport – solche Männer treffe ich hingegen ausgesprochen häufig. Und viele dieser Männer weigern sich auch noch standhaft, ihren Frauen auch nur ein Mal am Tag irgend etwas Nettes zu sagen.
Sie wollen sich nicht für ihre Frauen interessieren. Das ist in meinen Augen ziemlich ungerecht. Deshalb betone ich so sehr, dass wir mehr „ideale Ehemänner“ brauchen. An Frauen die der Meinung sind, dass eine Partnerschaft heißt, füreinander da zu sein herrscht da draußen zum Glück kein Mangel.
Ich will aber nicht ungerecht sein. Auch Frauen machen in Beziehungen Fehler. Der größte in meinen Augen: Sie nörgeln, schimpfen oder kritisieren, wenn sie nicht das bekommen, was sie sich wünschen. Auf unhöfliche Ansagen aber reagieren die allermeisten von uns ebenfalls unhöflich – Männer auch. Gut möglich, dass Sie es anders gemacht haben. Und auch dafür: Glückwunsch.
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